DE/740112 - Brief an Mukunda geschrieben aus Los Angeles: Difference between revisions

 
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Los Angeles
Los Angeles


January 12, 1974
12. Januar, 1974


Dear Mukunda,
Lieber Mukunda,


Please accept my blessings. I beg to acknowledge receipt of your letter dated December 27, 1974 and I have carefully examined the contents.
Bitte nimm meine Segenswünsche entgegen. Ich bitte, den Empfang Deines Schreibens vom 27. Dezember 1974 zu bestätigen und habe den Inhalt sorgfältig geprüft.


Regarding your proposal newsletter to all-ISKCON branches for recruiting men for agricultural work at Bhaktivedanta Manor. This is not a practical plan. No one from a foreign country will go to London for agricultural work. If you cannot find local men, how can expect men from other countries to come and work? I have experienced that even men of this country do not go to New Vrindaban. You know, Sruta Kirti who was my personal servant. He has now become married and Kirtanananda Maharaj asked him to go to New Vrindaban but he said he doesn't like farm life. People are now accustomed to live in the city and if all of a sudden he is transferred to the village then certainly he feels difficulty. Especially in the western countries, gradually even farmers are leaving their professional business and going to the city to enjoy facilities there. If you get local men to work at this agricultural attempt that will be better. Otherwise, don't spend time and money in distributing this newsletter.
Bezüglich deines Vorschlags, den Du an alle ISKCON-Zweige geschickt hast, Männer für die landwirtschaftliche Arbeit auf Bhaktivedanta Manor zu rekrutieren. Dies ist kein praktischer Plan. Niemand aus einem fremden Land wird für landwirtschaftliche Arbeit nach London gehen. Wenn man keine einheimischen Männer findet, wie kann man dann erwarten, dass Männer aus anderen Ländern kommen und arbeiten? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst Männer aus diesem Land nicht nach New Vrindaban gehen. Ihr kennt Sruta Kirti, der mein persönlicher Diener war. Er ist jetzt verheiratet und Kirtanananda Maharaj bat ihn, nach New Vrindaban zu gehen, aber er sagte, er mag das Leben auf dem Bauernhof nicht. Die Menschen sind jetzt daran gewöhnt, in der Stadt zu leben, und wenn er plötzlich ins Dorf versetzt wird, hat er sicherlich Schwierigkeiten. Vor allem in den westlichen Ländern verlassen allmählich sogar Landwirte ihren Beruf und gehen in die Stadt, um die dortigen Annehmlichkeiten zu genießen. Wenn man einheimische Männer für diesen landwirtschaftlichen Versuch gewinnen kann, wird das besser sein. Andernfalls solltest Du keine Zeit und kein Geld für die Verbreitung dieses Rundschreibens aufwenden.


You are thinking of many plans but without consulting me do not enact anything. I have received your telegram that you have stopped release of the Gokula Vrindaban literature, per my telegram. There was a picture of a cow's head and you have painted it according to your own idea. It was a cow's head with t-lock and no body of the cow. How did you think like that? A cow's head is an advertisement for the slaughterhouse or for a beef shop, and you have painted one with t-lock. I think your thinking is not always to the standard. Don't spoil much time in that kind of thinking. Try to read our books. You are the president there so you must be very conversant with our philosophy. The other picture was objectionable because the photo of our temple is advertised as Gokula Vrindaban. It has, however, already been advertised as Bhaktivedanta Manor, Headquarters of European ISKCON. I am pleased that you stopped issuing the literature. But people will not be induced to come by issuing some literature. In the temple there must be activities which will attract people to come.
Du denkst an viele Pläne, aber ohne mich zu konsultieren, führst Du nichts aus. Ich habe dein Telegramm erhalten, dass du die Veröffentlichung der Gokula-Vrindaban-Literatur gestoppt hast, so wie ich es dir telegrafiert habe. Es gab ein Bild von einem Kuhkopf, und du hast es nach deinen eigenen Vorstellungen gemalt. Es war ein Kuhkopf mit T-Schloss und kein Körper der Kuh. Wie bist Du auf diese Idee gekommen? Ein Kuhkopf ist eine Werbung für den Schlachthof oder für einen Rinderladen, und du hast einen mit T-Schloss gemalt. Ich denke, dein Denken entspricht nicht immer dem Standard. Vergeude nicht viel Zeit mit dieser Art des Denkens. Versuche, unsere Bücher zu lesen. Du bist dort der Präsident, also musst Du mit unserer Philosophie sehr vertraut sein. Das andere Bild war anstößig, weil das Foto unseres Tempels als Gokula Vrindaban beworben wird. Es wurde jedoch bereits als Bhaktivedanta Manor, Hauptquartier der europäischen ISKCON, beworben. Ich freue mich, dass Du die Herausgabe der Literatur eingestellt hast. Aber die Leute werden nicht durch das Verteilen von Literatur dazu gebracht, zu kommen. Im Tempel muss es Aktivitäten geben, die die Menschen anlocken, zu kommen.


Our activities are arotik, kirtan, classes, just as we do here in Los Angeles. Everything is done in conformity to a regular standard. For example, all the temple members, without exception must rise by 4:AM and attend mangala arotik. Everyone living in the temple must agree to the standard by proper understanding of the philosophy of <u>tapasya.</u> We cannot expect our guests to follow all our principles, but whoever lives in the temple must follow. That means all must sit down together and hear the Bhagavatam class just as I held it day after day when I was at the Manor. There should be a regular daily schedule of events and it should be followed closely. After the class and breakfast everyone should go to their respective duties, deity worship, sankirtan, clean-up and so throughout the day this atmosphere of constant engagement will produce the truly happy result of transcendental life. So you should set the example and also see that the others are following. Our buildings are not for our sleeping in and eating like hotels, but whoever wants to join us should understand the philosophy of regulated devotional service. Here in L.A. they have elaborate Sunday festivals and erect a tent on the front lawn. There are hours of kirtan, a philosophic lecture and lots of sumptuous prasadam distribution. Another thing is, here they have a 24 hour security guard, with pistol and holster who is in the temple at all times. So you should do this like this.
Unsere Aktivitäten sind Arotik, Kirtan, Unterricht, so wie wir es hier in Los Angeles tun. Alles geschieht in Übereinstimmung mit einem regelmäßigen Standard. Zum Beispiel müssen ausnahmslos alle Mitglieder des Tempels um 4 Uhr morgens aufstehen und am Mangala Arotik teilnehmen. Jeder, der im Tempel lebt, muss diesem Standard zustimmen, indem er die Philosophie von <u>tapasya.</u> Wir können von unseren Gästen nicht erwarten, dass sie alle unsere Prinzipien befolgen, aber jeder, der im Tempel lebt, muss ihnen folgen. Das bedeutet, dass sich alle zusammensetzen und den Bhagavatam-Unterricht hören müssen, so wie ich ihn Tag für Tag gehalten habe, als ich im Herrenhaus war. Es sollte einen regelmäßigen Tagesablauf geben, der genau befolgt werden sollte. Nach dem Unterricht und dem Frühstück sollte jeder seinen jeweiligen Pflichten nachgehen, der Verehrung der Bildgestalten, dem Sankirtan, dem Aufräumen und so den ganzen Tag über wird diese Atmosphäre des ständigen Engagements das wahrhaft glückliche Ergebnis des transzendentalen Lebens hervorbringen. Ihr solltet also mit gutem Beispiel vorangehen und auch dafür sorgen, dass die anderen folgen. Unsere Gebäude sind nicht dazu da, dass wir darin schlafen und essen wie in einem Hotel, aber wer sich uns anschließen möchte, sollte die Philosophie des geregelten hingebungsvollen Dienstes verstehen. Hier in L.A. gibt es aufwändige Sonntagsfeste, bei denen ein Zelt auf dem Vorgarten aufgebaut wird. Es gibt stundenlangen Kirtan, einen philosophischen Vortrag und jede Menge üppige Prasadam-Verteilung. Außerdem gibt es hier einen 24-Stunden-Wachmann mit Pistole und Halfter, der sich ständig im Tempel aufhält. Sie sollten das also so machen.


From your letter I can understand that you are always working hard and trying to improve things there. I am very much obliged to you for this and please go on in this spirit more and more improving the temple atmosphere.
Aus Ihrem Brief kann ich entnehmen, dass Sie immer hart arbeiten und versuchen, die Dinge dort zu verbessern. Ich bin Dir dafür sehr dankbar und bitte Dich, in diesem Sinne weiterzumachen und die Atmosphäre im Tempel immer mehr zu verbessern.


Your ever well-wisher,
Dein ewig wohlmeinender Freund,


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A.C. Bhaktivedanta Swami
A.C. Bhaktivedanta Swami

Latest revision as of 08:04, 26 March 2022


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Los Angeles

12. Januar, 1974

Lieber Mukunda,

Bitte nimm meine Segenswünsche entgegen. Ich bitte, den Empfang Deines Schreibens vom 27. Dezember 1974 zu bestätigen und habe den Inhalt sorgfältig geprüft.

Bezüglich deines Vorschlags, den Du an alle ISKCON-Zweige geschickt hast, Männer für die landwirtschaftliche Arbeit auf Bhaktivedanta Manor zu rekrutieren. Dies ist kein praktischer Plan. Niemand aus einem fremden Land wird für landwirtschaftliche Arbeit nach London gehen. Wenn man keine einheimischen Männer findet, wie kann man dann erwarten, dass Männer aus anderen Ländern kommen und arbeiten? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst Männer aus diesem Land nicht nach New Vrindaban gehen. Ihr kennt Sruta Kirti, der mein persönlicher Diener war. Er ist jetzt verheiratet und Kirtanananda Maharaj bat ihn, nach New Vrindaban zu gehen, aber er sagte, er mag das Leben auf dem Bauernhof nicht. Die Menschen sind jetzt daran gewöhnt, in der Stadt zu leben, und wenn er plötzlich ins Dorf versetzt wird, hat er sicherlich Schwierigkeiten. Vor allem in den westlichen Ländern verlassen allmählich sogar Landwirte ihren Beruf und gehen in die Stadt, um die dortigen Annehmlichkeiten zu genießen. Wenn man einheimische Männer für diesen landwirtschaftlichen Versuch gewinnen kann, wird das besser sein. Andernfalls solltest Du keine Zeit und kein Geld für die Verbreitung dieses Rundschreibens aufwenden.

Du denkst an viele Pläne, aber ohne mich zu konsultieren, führst Du nichts aus. Ich habe dein Telegramm erhalten, dass du die Veröffentlichung der Gokula-Vrindaban-Literatur gestoppt hast, so wie ich es dir telegrafiert habe. Es gab ein Bild von einem Kuhkopf, und du hast es nach deinen eigenen Vorstellungen gemalt. Es war ein Kuhkopf mit T-Schloss und kein Körper der Kuh. Wie bist Du auf diese Idee gekommen? Ein Kuhkopf ist eine Werbung für den Schlachthof oder für einen Rinderladen, und du hast einen mit T-Schloss gemalt. Ich denke, dein Denken entspricht nicht immer dem Standard. Vergeude nicht viel Zeit mit dieser Art des Denkens. Versuche, unsere Bücher zu lesen. Du bist dort der Präsident, also musst Du mit unserer Philosophie sehr vertraut sein. Das andere Bild war anstößig, weil das Foto unseres Tempels als Gokula Vrindaban beworben wird. Es wurde jedoch bereits als Bhaktivedanta Manor, Hauptquartier der europäischen ISKCON, beworben. Ich freue mich, dass Du die Herausgabe der Literatur eingestellt hast. Aber die Leute werden nicht durch das Verteilen von Literatur dazu gebracht, zu kommen. Im Tempel muss es Aktivitäten geben, die die Menschen anlocken, zu kommen.

Unsere Aktivitäten sind Arotik, Kirtan, Unterricht, so wie wir es hier in Los Angeles tun. Alles geschieht in Übereinstimmung mit einem regelmäßigen Standard. Zum Beispiel müssen ausnahmslos alle Mitglieder des Tempels um 4 Uhr morgens aufstehen und am Mangala Arotik teilnehmen. Jeder, der im Tempel lebt, muss diesem Standard zustimmen, indem er die Philosophie von tapasya. Wir können von unseren Gästen nicht erwarten, dass sie alle unsere Prinzipien befolgen, aber jeder, der im Tempel lebt, muss ihnen folgen. Das bedeutet, dass sich alle zusammensetzen und den Bhagavatam-Unterricht hören müssen, so wie ich ihn Tag für Tag gehalten habe, als ich im Herrenhaus war. Es sollte einen regelmäßigen Tagesablauf geben, der genau befolgt werden sollte. Nach dem Unterricht und dem Frühstück sollte jeder seinen jeweiligen Pflichten nachgehen, der Verehrung der Bildgestalten, dem Sankirtan, dem Aufräumen und so den ganzen Tag über wird diese Atmosphäre des ständigen Engagements das wahrhaft glückliche Ergebnis des transzendentalen Lebens hervorbringen. Ihr solltet also mit gutem Beispiel vorangehen und auch dafür sorgen, dass die anderen folgen. Unsere Gebäude sind nicht dazu da, dass wir darin schlafen und essen wie in einem Hotel, aber wer sich uns anschließen möchte, sollte die Philosophie des geregelten hingebungsvollen Dienstes verstehen. Hier in L.A. gibt es aufwändige Sonntagsfeste, bei denen ein Zelt auf dem Vorgarten aufgebaut wird. Es gibt stundenlangen Kirtan, einen philosophischen Vortrag und jede Menge üppige Prasadam-Verteilung. Außerdem gibt es hier einen 24-Stunden-Wachmann mit Pistole und Halfter, der sich ständig im Tempel aufhält. Sie sollten das also so machen.

Aus Ihrem Brief kann ich entnehmen, dass Sie immer hart arbeiten und versuchen, die Dinge dort zu verbessern. Ich bin Dir dafür sehr dankbar und bitte Dich, in diesem Sinne weiterzumachen und die Atmosphäre im Tempel immer mehr zu verbessern.

Dein ewig wohlmeinender Freund,

[unsigniert]

A.C. Bhaktivedanta Swami

ACBS/sdg

Bhaktivedanta Manor
Letchmore Heath, Herts. England