DE/680614 - Brief an Hayagriva geschrieben aus Montreal: Difference between revisions

 
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Montreal 18, Quebec, Canada
Montreal 18, Quebec, Canada


June 14, 1968
14. Juni 1968
 


Mein lieber Hayagriva,


My Dear Hayagriva,
Bitte nimm meinen Segen an. Ich habe gerade deinen Brief erwartet, seitdem ich aus Boston hergekommen bin. Ich habe dich bereits über mein erfolgreiches Programm in Boston informiert, indem ich praktisch den ganzen Monat über viele Colleges und Universitäten sowie die Kirchenversammlungen besucht habe. Und Sriman Satsvarupa ist für sein Bemühen zu beglückwünschen, dass er mich stets in solchen Treffen involviert. Ich dachte, dass du nach San Francisco gehen würdest, da du mir zuvor mitgeteilt hast, dass du während des Rathayatra-Festes dort sein würdest. Das Rathayatra-Festival wird vom 27. Juni bis zum 7. Juli stattfinden, und die Vorbereitungen sind umfassender als im vergangenen Jahr, es werden zwischen 1000 und 5000 Personen erwartet, die an der Prozession teilnehmen und Hare Krishna chanten werden. Ihnen wurde geraten, San Francisco nach und nach in New Jagannatha Puri zu verwandeln, und ich habe Kirtanananda und dir geraten, West Virginia in New Vrindaban umzuwandeln. Soweit ich weiß, ist der Ort sehr schön, und die Hügel können in New Govardhan umbenannt werden. Und wenn es dort Seen gibt, können sie in Syamakunda und Radhakunda umbenannt werden. Vrindaban muss nicht modernisiert werden, weil Krishnas Vrindaban ein transzendentales Dorf ist. Sie hängen vollständig von der Schönheit der Natur und dem Schutz der Natur ab. Die Gemeinschaft, zu der Krishna am liebsten gehörte, war die Vaisya-Gemeinschaft, denn Nanda Maharaja war damals ein Vaisya-König oder Landbesitzer, und sein Hauptgeschäft war der Schutz der Kühe. Man geht davon aus, dass er 900.000 Kühe besaß, die Krishna und Balaram zusammen mit seinen vielen Kuhhirtenfreunden unter seine Obhut nahmen, und jeden Tag ging er morgens mit seinen Freunden und Kühen auf die Weideplätze. Wenn du also diesen neuen Ort ernsthaft in New Vrindaban umwandeln willst, werde ich dir raten, ihn nicht allzu sehr zu modernisieren. Aber da ihr amerikanische Jungs seid, müsst ihr ihn nur für eure Mindestbedürfnisse geeignet machen. Es sollte nicht zu luxuriös gemacht werden, wie es Europäer und Amerikaner im Allgemeinen gewohnt sind. Es ist besser, dort ohne moderne Annehmlichkeiten zu leben. Sondern um ein natürliches, gesundes Leben zu führen, um das Krishna-Bewusstsein ausführen zu können. Es könnte ein ideales Dorf sein, in dem die Bewohner einen einfachen Lebensstil und hohen Denkstil haben. Um ein einfaches Leben zu führen, brauchen wir genügend Land, um Getreide anzubauen und Weideland für die Kühe zu haben. Wenn es genügend Getreide und eine ausreichende Milchproduktion gibt, dann ist das gesamte wirtschaftliche Problem gelöst. Man braucht keine Maschinen, kein Kino, keine Hotels, keine Schlachthöfe, keine Bordelle, keine Nachtclubs - all diese modernen Einrichtungen. Die Menschen im Bann der Maya versuchen auf grobe Weise, jeglichen Sinnesgenuss auszuquetschen, welcher jedoch unmöglicherweise die Herzensbedürfnisse befriedigen wird. Deshalb sind wir verwirrt und verstört in unserem Versuch, ewiges Vergnügen aus der groben Materie zu entziehen. In Wirklichkeit befindet sich das freudvolle Leben auf der spirituellen Ebene, deshalb sollten wir versuchen, unsere wertvolle Zeit vor materiellen Aktivitäten zu bewahren und sie im Krishna-Bewusstsein einzusetzen. Da wir aber gleichzeitig unseren Körper und unsere Seele zusammenhalten müssen, um unsere Mission zu erfüllen, müssen wir genügend (nicht extravagante) Nahrung zu uns nehmen, und zwar aus Getreide, Früchten und Milch. Wenn du also diesen Ort zu diesem idealen Lebensstandard entwickeln kannst und die Bewohner zu idealen Krishna-bewussten Männern werden, dann werden in diesem Teil deines Landes nicht nur viele philosophisch gesinnte Menschen angezogen werden, sondern es wird ihnen auch zugute kommen.


Please accept my blessings. I was just expecting your letter since I have come here from Boston. I have already informed you about my successful program in Boston, attending many colleges and universities, and the church meetings, practically throughout the whole month. And Sriman Satsvarupa is to be congratulated for his endeavor to keep me engaged in such meetings. I thought that you were going to San Francisco as you informed me previously that during Rathayatra festival you would be there. The Rathayatra festival is going to be held between 27th June to 7th July, and they are making broader arrangement than last year, and expecting people numbering from 1000 to 5000 will attend the procession, chanting Hare Krishna. They have been advised to turn San Francisco gradually into New Jagannatha Puri, and I have advised Kirtanananda and yourself to convert West Virginia into New Vrindaban. I understand the spot is very beautiful, and the hills may be renamed as New Govardhan. And if there are lakes, they can be renamed as Syamakunda and Radhakunda. Vrindaban does not require to be modernized because Krishna's Vrindaban is transcendental village. They completely depend on nature's beauty and nature's protection. The community in which Krishna preferred to belong was Vaisya community, because Nanda Maharaja happened to be a Vaisya king, or landholder, and his main business was cow protection. It is understood that he had 900,000 cows and Krishna and Balaram used to take charge of them, along with His many cowherd boy friends, and every day, in the morning He used to go out with His friends and cows into the pasturing grounds. So, if you seriously want to convert this new spot as New Vrindaban, I shall advise you not to make it very much modernized. But as you are American boys, you must make it just suitable to your minimum needs. Not to make it too much luxurious as generally Europeans and Americans are accustomed. Better to live there without modern amenities. But to live a natural healthy life for executing Krishna Consciousness. It may be an ideal village where the residents will have plain living and high thinking. For plain living we must have sufficient land for raising crops and pasturing grounds for the cows. If there is sufficient grains and production of milk, then the whole economic problem is solved. You do not require any machines, cinema, hotels, slaughterhouses, brothels, nightclubs—all these modern amenities. People in the spell of maya are trying to squeeze out gross pleasure from the senses, which is not possible to derive to our heart's content. Therefore we are con-fused and baffled in our attempt to eschew eternal pleasure from gross matter. Actually, joyful life is on the spiritual platform, therefore we should try to save our valuable time from material activities and engage them for Krishna Consciousness. But at the same time, because we have to keep our body and soul together to execute our mission, we must have sufficient (not extravagant) food to eat, and that will be supplied by grains, fruits, and milk. So if you can develop this place to that ideal life and the residents become ideal Krishna Conscious men, in that part of your country, I think not only many philosophically minded people will be attracted, but they will be benefited also.
Was mich persönlich betrifft, so hat die Einwanderungsbehörde der Vereinigten Staaten meinen Antrag auf ein Dauervisum aus technischen Gründen abgelehnt. Mit anderen Worten, nur um einen Swami zu vermeiden, weil die Regierung von so genannten Swamis, die die unschuldige Öffentlichkeit in Ihrem Land ausnutzen, angewidert ist. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Menschen in diesem Land ihre Gewohnheit der Sinnesbefriedigung fortsetzen wollen, und gleichzeitig wollen sie transzendentale Fortschritte machen. Das ist ein ziemlicher Widerspruch. In dem man die allgemeine Ausübung des materialistischen Lebens ablehnt, kann man im transzendentalen Leben Fortschritte machen. Die genaue Vorgehensweise steht in der Vaisnava-Philosophie, welche Yukta Vairagya genannt wird. Das bedeutet, dass wir nur die Notwendigkeiten des materiellen Aspekts des Lebens annehmen und versuchen sollten, Zeit für den spirituellen Fortschritt zu gewinnen. Dies sollte das Motto von New Vrindaban sein, wenn es überhaupt bis zur Perfektion entwickeln wird. Und ich stehe immer zu deinen Diensten, um dich auch durch praktische Vorschläge und Hilfe zu unterstützen.


So far I am personally concerned, the United States Immigration Department has denied my application for permanent visa on some technical ground. In other words, just to avoid a Swami, because the government is disgusted with so-called Swamis who exploit the innocent public in your country. The difficulty is that the people in this country, they want to continue their practice of sense gratification, and at the same time they want to become transcendentally advanced. This is quite contradictory. One can advance in transcendental life by process of negativating the general practice of materialistic life. The exact adjustment is in Vaisnava philosophy, which is called Yukta Vairagya, means that we should simply accept the bare necessities of our material part of life, and try to save time for spiritual advancement. This should be the motto of New Vrindaban, if you at all develop it to the perfectional stage. And I am always at your service to help you by practical suggestion and assistance also.
Andererseits dachte ich, dass ich, wenn ich ein Dauervisum in Montreal bekomme, Montreal zu meinem Hauptsitz machen werde, und zu diesem Zeitpunkt könnte ich deine Hilfe in so vielen Bereichen benötigen. Wie wir schon früher darüber geschrieben haben, dass wir entweder in Indien oder in diesem Teil der Welt zusammen leben sollten, um gemeinsam so zahlreiche Vaisnava-Schriften zu veröffentlichen. Aber wenn du New Vrindaban aufbauen möchtest, kann ich dich für diesen Zweck entbehren, und es kann sein, dass wir dort zusammen leben können. Wenn du tatsächlich ein solches ideales Asrama verwirklichen willst, müssen wir vorerst genügend Land haben, und alles andere wird nach und nach entstehen. Wie viele Männer werden für die Aufzucht von Feldfrüchten benötigt, das müssen wir abschätzen, auch für das Hüten und Füttern der Kühe. Wir müssen genügend Weideland haben, um die Tiere rundum zu versorgen. Wir müssen die Tiere während ihres ganzen Lebens erhalten. Wir dürfen kein Programm für den Verkauf an die Schlachthöfe durchführen. Das ist der Weg des Kuhschutzes. Krishna lehrte uns durch sein praktisches Beispiel, den Kühen allen Schutz zu geben, und das sollte das Hauptgeschäft von New Vrindaban sein. Vrindaban ist auch als Gokula bekannt. Go bedeutet Kühe, und kula bedeutet Versammlung. Daher wird die Besonderheit von New Vrindaban der Schutz der Kühe sein, und dadurch werden wir nichts zu verlieren haben. In Indien wird die Kuh selbstverständlich geschützt, und die Kuhhirten erhalten durch einen solchen Schutz genügend Gewinn. Der Kuhdung wird als Dünger verwendet. Im Sonnenschein getrockneter Kuhdung wird vorrätig gehalten, um ihn in den Dörfern als Kraftstoff zu verwenden. Sie erhalten Weizen und anderes Getreide, das auf dem Feld produziert wird. Es gibt Milch und Gemüse und der Dünger ist Kuhdung, und so sind die Menschen in allen Dörfern selbstständig. Es gibt auch Handweber für die Herstellung von Tüchern. Und die Ölmühle auf dem Land (bestehend aus einem Stier, der im Kreis um zwei große Mahlsteine läuft, die mit einem Joch befestigt sind) mahlt die Ölsaaten zu Öl. Die ganze Idee ist, dass die Menschen, die in New Vrindaban wohnen, nicht nach Arbeit außerhalb von Vrindaban suchen müssen. Die Vorkehrungen sollten so getroffen werden, dass die Bewohner selbsterhaltend sind. Das macht ein ideales Asrama aus. Ich weiß nicht, ob diese Ideale praktisch umgesetzt werden können, aber ich denke, dass die Menschen an jedem Ort mit Land und Kühen glücklich sein können, ohne sich um die so genannten Annehmlichkeiten des modernen Lebens zu bemühen - welche lediglich die Ängste und Wünsche vor Erhaltung und richtiger Ausrüstung vergrößern. Je weniger wir uns um die Zusammenhaltung von Körper und Seele sorgen, desto vorteilhafter wird es für den Fortschritt im Krishna-Bewusstsein sein.


On the other hand I was thinking that if I get permanent visa in Montreal, I shall make Montreal my headquarters and at that time I may require your help in so many ways. As we passed correspondence previously, that we should live together either in India or in this part of the world for publication of so many Vaisnava literatures. But if you want to develop New Vrindaban, I can spare you for that purpose, and it may be that we can live there together. For the time being, if you actually want to develop such ideal asrama, we must have sufficient land, and all other things will gradually grow. For raising crops from the land, how many men will be required—that we must estimate and for herding the cows and feeding them. We must have sufficient pasturing ground to feed the animals all round. We have to maintain the animals throughout their life. We must not make any program for selling them to the slaughterhouses. That is the way of cow protection. Krishna by His practical example taught us to give all protection to the cows and that should be the main business of New Vrindaban. Vrindaban is also known as Gokula. Go means cows, and kula means congregation. Therefore the special feature of New Vrindaban will be cow protection, and by doing so, we shall not be loser. In India of course, a cow is protected and the cowherdsmen they derive sufficient profit by such protection. Cow dung is used as fuel. Cow dung dried in the sunshine kept in stock for utilizing them as fuel in the villages. They get wheat and other cereals produced from the field. There is milk and vegetables and the fuel is cow dung, and thus, they are self-independent in every village. There are hand weavers for the cloth. And the country oil-mill (consisting of a bull walking in circle round two big grinding stones, attached with yoke) grinds the oil seeds into oil. The whole idea is that people residing in New Vrindaban may not have to search out work outside. Arrangements should be such that the residents should be self-satisfied. That will make an ideal asrama. I do not know these ideals can be given practical shape, but I think like that; that people may be happy in any place with land and cow without endeavoring for so-called amenities of modern life—which simply increase anxieties for maintenance and proper equipment. The less we are anxious for maintaining our body and soul together, the more we become favorable for advancing in Krishna Consciousness.
Ich hoffe, du bist wohlauf.


Hoping you are well.
Dein ewig Wohlmeinender,


Your ever well-wisher,


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Latest revision as of 17:45, 20 February 2020


Letter to Hayagriva (Page 1 of 3)
Letter to Hayagriva (Page 2 of 3)
Letter to Hayagriva (Page 3 of 3)


Tridandi Goswami

A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Acharya: International Society For Krishna Consciousness

ISKCON RADHA KRISHNA TEMPLE
3720 Park Avenue
Montreal 18, Quebec, Canada

14. Juni 1968


Mein lieber Hayagriva,

Bitte nimm meinen Segen an. Ich habe gerade deinen Brief erwartet, seitdem ich aus Boston hergekommen bin. Ich habe dich bereits über mein erfolgreiches Programm in Boston informiert, indem ich praktisch den ganzen Monat über viele Colleges und Universitäten sowie die Kirchenversammlungen besucht habe. Und Sriman Satsvarupa ist für sein Bemühen zu beglückwünschen, dass er mich stets in solchen Treffen involviert. Ich dachte, dass du nach San Francisco gehen würdest, da du mir zuvor mitgeteilt hast, dass du während des Rathayatra-Festes dort sein würdest. Das Rathayatra-Festival wird vom 27. Juni bis zum 7. Juli stattfinden, und die Vorbereitungen sind umfassender als im vergangenen Jahr, es werden zwischen 1000 und 5000 Personen erwartet, die an der Prozession teilnehmen und Hare Krishna chanten werden. Ihnen wurde geraten, San Francisco nach und nach in New Jagannatha Puri zu verwandeln, und ich habe Kirtanananda und dir geraten, West Virginia in New Vrindaban umzuwandeln. Soweit ich weiß, ist der Ort sehr schön, und die Hügel können in New Govardhan umbenannt werden. Und wenn es dort Seen gibt, können sie in Syamakunda und Radhakunda umbenannt werden. Vrindaban muss nicht modernisiert werden, weil Krishnas Vrindaban ein transzendentales Dorf ist. Sie hängen vollständig von der Schönheit der Natur und dem Schutz der Natur ab. Die Gemeinschaft, zu der Krishna am liebsten gehörte, war die Vaisya-Gemeinschaft, denn Nanda Maharaja war damals ein Vaisya-König oder Landbesitzer, und sein Hauptgeschäft war der Schutz der Kühe. Man geht davon aus, dass er 900.000 Kühe besaß, die Krishna und Balaram zusammen mit seinen vielen Kuhhirtenfreunden unter seine Obhut nahmen, und jeden Tag ging er morgens mit seinen Freunden und Kühen auf die Weideplätze. Wenn du also diesen neuen Ort ernsthaft in New Vrindaban umwandeln willst, werde ich dir raten, ihn nicht allzu sehr zu modernisieren. Aber da ihr amerikanische Jungs seid, müsst ihr ihn nur für eure Mindestbedürfnisse geeignet machen. Es sollte nicht zu luxuriös gemacht werden, wie es Europäer und Amerikaner im Allgemeinen gewohnt sind. Es ist besser, dort ohne moderne Annehmlichkeiten zu leben. Sondern um ein natürliches, gesundes Leben zu führen, um das Krishna-Bewusstsein ausführen zu können. Es könnte ein ideales Dorf sein, in dem die Bewohner einen einfachen Lebensstil und hohen Denkstil haben. Um ein einfaches Leben zu führen, brauchen wir genügend Land, um Getreide anzubauen und Weideland für die Kühe zu haben. Wenn es genügend Getreide und eine ausreichende Milchproduktion gibt, dann ist das gesamte wirtschaftliche Problem gelöst. Man braucht keine Maschinen, kein Kino, keine Hotels, keine Schlachthöfe, keine Bordelle, keine Nachtclubs - all diese modernen Einrichtungen. Die Menschen im Bann der Maya versuchen auf grobe Weise, jeglichen Sinnesgenuss auszuquetschen, welcher jedoch unmöglicherweise die Herzensbedürfnisse befriedigen wird. Deshalb sind wir verwirrt und verstört in unserem Versuch, ewiges Vergnügen aus der groben Materie zu entziehen. In Wirklichkeit befindet sich das freudvolle Leben auf der spirituellen Ebene, deshalb sollten wir versuchen, unsere wertvolle Zeit vor materiellen Aktivitäten zu bewahren und sie im Krishna-Bewusstsein einzusetzen. Da wir aber gleichzeitig unseren Körper und unsere Seele zusammenhalten müssen, um unsere Mission zu erfüllen, müssen wir genügend (nicht extravagante) Nahrung zu uns nehmen, und zwar aus Getreide, Früchten und Milch. Wenn du also diesen Ort zu diesem idealen Lebensstandard entwickeln kannst und die Bewohner zu idealen Krishna-bewussten Männern werden, dann werden in diesem Teil deines Landes nicht nur viele philosophisch gesinnte Menschen angezogen werden, sondern es wird ihnen auch zugute kommen.

Was mich persönlich betrifft, so hat die Einwanderungsbehörde der Vereinigten Staaten meinen Antrag auf ein Dauervisum aus technischen Gründen abgelehnt. Mit anderen Worten, nur um einen Swami zu vermeiden, weil die Regierung von so genannten Swamis, die die unschuldige Öffentlichkeit in Ihrem Land ausnutzen, angewidert ist. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Menschen in diesem Land ihre Gewohnheit der Sinnesbefriedigung fortsetzen wollen, und gleichzeitig wollen sie transzendentale Fortschritte machen. Das ist ein ziemlicher Widerspruch. In dem man die allgemeine Ausübung des materialistischen Lebens ablehnt, kann man im transzendentalen Leben Fortschritte machen. Die genaue Vorgehensweise steht in der Vaisnava-Philosophie, welche Yukta Vairagya genannt wird. Das bedeutet, dass wir nur die Notwendigkeiten des materiellen Aspekts des Lebens annehmen und versuchen sollten, Zeit für den spirituellen Fortschritt zu gewinnen. Dies sollte das Motto von New Vrindaban sein, wenn es überhaupt bis zur Perfektion entwickeln wird. Und ich stehe immer zu deinen Diensten, um dich auch durch praktische Vorschläge und Hilfe zu unterstützen.

Andererseits dachte ich, dass ich, wenn ich ein Dauervisum in Montreal bekomme, Montreal zu meinem Hauptsitz machen werde, und zu diesem Zeitpunkt könnte ich deine Hilfe in so vielen Bereichen benötigen. Wie wir schon früher darüber geschrieben haben, dass wir entweder in Indien oder in diesem Teil der Welt zusammen leben sollten, um gemeinsam so zahlreiche Vaisnava-Schriften zu veröffentlichen. Aber wenn du New Vrindaban aufbauen möchtest, kann ich dich für diesen Zweck entbehren, und es kann sein, dass wir dort zusammen leben können. Wenn du tatsächlich ein solches ideales Asrama verwirklichen willst, müssen wir vorerst genügend Land haben, und alles andere wird nach und nach entstehen. Wie viele Männer werden für die Aufzucht von Feldfrüchten benötigt, das müssen wir abschätzen, auch für das Hüten und Füttern der Kühe. Wir müssen genügend Weideland haben, um die Tiere rundum zu versorgen. Wir müssen die Tiere während ihres ganzen Lebens erhalten. Wir dürfen kein Programm für den Verkauf an die Schlachthöfe durchführen. Das ist der Weg des Kuhschutzes. Krishna lehrte uns durch sein praktisches Beispiel, den Kühen allen Schutz zu geben, und das sollte das Hauptgeschäft von New Vrindaban sein. Vrindaban ist auch als Gokula bekannt. Go bedeutet Kühe, und kula bedeutet Versammlung. Daher wird die Besonderheit von New Vrindaban der Schutz der Kühe sein, und dadurch werden wir nichts zu verlieren haben. In Indien wird die Kuh selbstverständlich geschützt, und die Kuhhirten erhalten durch einen solchen Schutz genügend Gewinn. Der Kuhdung wird als Dünger verwendet. Im Sonnenschein getrockneter Kuhdung wird vorrätig gehalten, um ihn in den Dörfern als Kraftstoff zu verwenden. Sie erhalten Weizen und anderes Getreide, das auf dem Feld produziert wird. Es gibt Milch und Gemüse und der Dünger ist Kuhdung, und so sind die Menschen in allen Dörfern selbstständig. Es gibt auch Handweber für die Herstellung von Tüchern. Und die Ölmühle auf dem Land (bestehend aus einem Stier, der im Kreis um zwei große Mahlsteine läuft, die mit einem Joch befestigt sind) mahlt die Ölsaaten zu Öl. Die ganze Idee ist, dass die Menschen, die in New Vrindaban wohnen, nicht nach Arbeit außerhalb von Vrindaban suchen müssen. Die Vorkehrungen sollten so getroffen werden, dass die Bewohner selbsterhaltend sind. Das macht ein ideales Asrama aus. Ich weiß nicht, ob diese Ideale praktisch umgesetzt werden können, aber ich denke, dass die Menschen an jedem Ort mit Land und Kühen glücklich sein können, ohne sich um die so genannten Annehmlichkeiten des modernen Lebens zu bemühen - welche lediglich die Ängste und Wünsche vor Erhaltung und richtiger Ausrüstung vergrößern. Je weniger wir uns um die Zusammenhaltung von Körper und Seele sorgen, desto vorteilhafter wird es für den Fortschritt im Krishna-Bewusstsein sein.

Ich hoffe, du bist wohlauf.

Dein ewig Wohlmeinender,


[unterzeichnet]