DE/680326 - Brief an Yadunandana geschrieben aus San Francisco: Difference between revisions

 
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San Francisco. Cal. 94117  
San Francisco. Cal. 94117  


March 26, 1968
26. März 1968




My Dear Jadunandan,
Mein lieber Jadunandan,


Please accept my blessings. I am in due receipt of your letter dated March 21, 1968, and may inform you that the horrible scene in the hospital is certainly ghastly. But we should at the same time know that this ghastly scene is in the matter of bodily concept of life. This is Maya's illusion, and although the spirit soul has nothing to do with this horrible affairs, but due to absorption of one's consciousness in the body, one has to suffer the consequences of bodily identification. So far we are concerned, we shall neither be sympathetic or apathetic in the matter of such bodily concept of life. Of course, it is quite natural to become sympathetic when one's body is put into such horrible condition, but if you are firmly convinced that this body is separate from the soul, then we may not be distracted. That is not possible of course in the preliminary stage, but when we shall be in a transcendental position not to be disturbed ever by such a horrible scene, then our position is secure. The suffering of the man and the sympathy of the other man, both are centered on the body. But this we have to understand by knowledge. Then such horrible condition of body won't be disturbing to us. That is the position of liberation. It doesn't mean that we shall not be sympathetic with one who is suffering, but we should always remember that such sufferings are due to the bodily concept of life. As you stated, that you simply want to leave the material world and be with Krishna, that is the best solution, rather than taking account of how things happened that you came here. Like that our best occupation is to get out of the scene by constantly chanting Hare Krishna, and be engaged in the transcendental service of Lord Krishna.
Bitte akzeptiere meine Segnungen. Ich habe Deinen Brief vom 21. März 1968 erhalten und darf Dir mitteilen, dass die wüste Szene im Krankenhaus sicherlich schrecklich ist. Aber wir sollten gleichzeitig wissen, dass es sich bei dieser schrecklichen Szene um eine körperliche Vorstellung vom Leben handelt. Das ist die Illusion von Maya, und obwohl die spirituelle Seele nichts mit diesen schrecklichen Angelegenheiten zu tun hat, sondern aufgrund der Versunkenheit des eigenen Bewusstseins im Körper existiert, muss man die Folgen der körperlichen Identifikation erleiden. Soweit es uns betrifft, werden wir in der Frage eines solchen körperlichen Lebenskonzepts weder mitfühlend noch apathisch sein. Sicher ist es ganz natürlich, mitfühlend zu werden, wenn der Körper in einen so schrecklichen Zustand versetzt wird, aber wenn Du fest davon überzeugt bist, dass dieser Körper von der Seele getrennt ist, dann dürfen wir uns nicht ablenken lassen. Das ist natürlich am Anfang nicht möglich, aber wenn wir in einer transzendentalen Position sind, und uns niemals durch eine so schreckliche Szene stören lassen, dann ist unsere Position sicher. Das Leiden des Mannes und die Sympathie des anderen Mannes, beides ist auf den Körper zentriert. Aber das müssen wir durch Wissen verstehen. Dann wird ein solch schrecklicher Zustand des Körpers für uns nicht störend sein. Das ist die Position der Befreiung. Es bedeutet nicht, dass wir mit einem leidenden Menschen kein Mitgefühl haben werden, aber wir sollten uns immer daran erinnern, dass solche Leiden auf die körperliche Vorstellung vom Leben zurückzuführen sind. Wie Du sagtest, dass Du einfach die materielle Welt verlassen und mit Krishna zusammen sein willst, das ist die beste Lösung, anstatt zu berücksichtigen, wie die Dinge geschehen sind, die Dich hierher gebracht haben. So ist es unsere beste Beschäftigung, die Bühne zu verlassen, indem wir ständig Hare Krishna singen und uns im transzendentalen Dienst von Lord Krishna engagieren.


I am very happy to learn that you are rendering a nice service to Krishna by cooking for him and distributing prasadam to others. The association of devotees is the only solace for our existence. New York might have been a little busier than Boston, but so long it is under the guidance of an experienced devotee, the affairs in both the cases are all right. The tendency for solitude is a kind of reaction on our past material activities, but solitude is not very good for a neophyte. Maya is always trying to attack us, and as soon as she finds some opportunity she tries to inflict her poisonous effects. The best thing is therefore not to seek solitude in the beginning but to remain in the midst of pure devotees so that even there is attack of Maya, their association will protect us. If you are, however, always busy in the matter of preaching work that is very nice. But to remain alone in a solitary place for a new man is not advisable.
Ich bin sehr glücklich zu erfahren, dass Du Krishna einen schönen Dienst erweist, indem Du für Ihn kochst und Prasadam an andere verteilst. Die Gemeinschaft von Gottgeweihten ist der einzige Trost für unsere Existenz. New York war vielleicht ein wenig geschäftiger als Boston, aber solange sie unter der Leitung eines erfahrenen Devotees steht, sind die Angelegenheiten in beiden Fällen in Ordnung. Die Neigung zur Einsamkeit ist eine Art Reaktion auf unsere früheren materiellen Aktivitäten, aber Einsamkeit ist für einen Neuling nicht sehr gut. Maya versucht immer wieder, uns anzugreifen, und sobald sie eine Gelegenheit findet, versucht sie, ihre giftigen Wirkungen zu verüben. Das Beste ist es daher, am Anfang nicht die Einsamkeit zu suchen, sondern inmitten reiner Geweihter zu bleiben, damit selbst bei einem Angriff von Maya uns ihre Gemeinschaft schützt. Wenn Du jedoch immer mit der Predigerarbeit beschäftigt bist, ist das sehr schön. Aber für einen neuen Menschen allein an einem einsamen Ort zu bleiben, ist nicht ratsam.


Vrindaban is of course, very impressive for devotional service, but that also is not advisable to remain alone. I am trying to get a nice place at Vrindaban and when the place is there, I shall personally be present with some devotees, and appreciate the atmosphere of Vrindaban. So long we are engaged in devotional service with proper guidance certainly we are always in transcendental position, and transcendental position is unlimited, it doesn't matter whether you are in Vrindaban or U.S.A. But still, for everyone, Vrindaban's atmosphere is very sweet. But so long we have not completely freed our material attachment, even Vrindaban residence becomes uncongenial. Just like in the case of Kirtanananda, it was so happened. This seeking for solitude is simply a reaction on our past nonsense activities, or it is negation, voidism. Our sound position is always being engaged in service of Krishna, that is the positive standing.
Vrindaban ist natürlich sehr beeindruckend für den hingebungsvollen Dienst, aber auch dort ist es nicht ratsam, allein zu bleiben. Ich versuche, einen schönen Platz in Vrindaban zu bekommen, und wenn ich ihn gefunden habe, werde ich persönlich mit einigen Devotees anwesend sein und die Atmosphäre von Vrindaban würdigen. Solange wir in hingebungsvollem Dienst mit richtiger Führung stehen, sind wir sicherlich immer in einer transzendentalen Position, und die transzendentale Position ist unbegrenzt, es ist egal, ob man in Vrindaban oder in den USA ist. Aber trotzdem ist die Atmosphäre in Vrindaban für alle sehr süß. Aber so lange wir unsere materielle Bindung nicht vollständig gelöst haben, wird selbst der Aufenthalt in Vrindaban unangenehm sein. Genau wie es im Fall von Kirtanananda geschehen ist. Dieses Streben nach Einsamkeit ist einfach eine Reaktion auf unsere vergangenen unsinnigen Aktivitäten, oder es ist Verneinung, Voidismus. Unsere gesunde Position ist immer im Dienst von Krishna, das ist die positive Haltung.


Hope you are well.
Ich hoffe, es geht Dir gut.


Your ever well-wisher,
Dein ewig wohlmeinender Freund,


''[signed]''
''[unterzeichnet]''




95 Glenville Avenue<br>
95 Glenville Avenue<br>
Allston, Mass. 02134
Allston, Mass. 02134

Latest revision as of 15:14, 3 March 2020


Letter to Jadunandan (Page 1 of 2)
Letter to Jadunandan (Page 2 of 2)


Tridandi Goswami

A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Acharya: International Society For Krishna Consciousness

Camp: I.S.K.C.O.N. Radha Krishna Temple
518 Frederick Street
San Francisco. Cal. 94117

26. März 1968


Mein lieber Jadunandan,

Bitte akzeptiere meine Segnungen. Ich habe Deinen Brief vom 21. März 1968 erhalten und darf Dir mitteilen, dass die wüste Szene im Krankenhaus sicherlich schrecklich ist. Aber wir sollten gleichzeitig wissen, dass es sich bei dieser schrecklichen Szene um eine körperliche Vorstellung vom Leben handelt. Das ist die Illusion von Maya, und obwohl die spirituelle Seele nichts mit diesen schrecklichen Angelegenheiten zu tun hat, sondern aufgrund der Versunkenheit des eigenen Bewusstseins im Körper existiert, muss man die Folgen der körperlichen Identifikation erleiden. Soweit es uns betrifft, werden wir in der Frage eines solchen körperlichen Lebenskonzepts weder mitfühlend noch apathisch sein. Sicher ist es ganz natürlich, mitfühlend zu werden, wenn der Körper in einen so schrecklichen Zustand versetzt wird, aber wenn Du fest davon überzeugt bist, dass dieser Körper von der Seele getrennt ist, dann dürfen wir uns nicht ablenken lassen. Das ist natürlich am Anfang nicht möglich, aber wenn wir in einer transzendentalen Position sind, und uns niemals durch eine so schreckliche Szene stören lassen, dann ist unsere Position sicher. Das Leiden des Mannes und die Sympathie des anderen Mannes, beides ist auf den Körper zentriert. Aber das müssen wir durch Wissen verstehen. Dann wird ein solch schrecklicher Zustand des Körpers für uns nicht störend sein. Das ist die Position der Befreiung. Es bedeutet nicht, dass wir mit einem leidenden Menschen kein Mitgefühl haben werden, aber wir sollten uns immer daran erinnern, dass solche Leiden auf die körperliche Vorstellung vom Leben zurückzuführen sind. Wie Du sagtest, dass Du einfach die materielle Welt verlassen und mit Krishna zusammen sein willst, das ist die beste Lösung, anstatt zu berücksichtigen, wie die Dinge geschehen sind, die Dich hierher gebracht haben. So ist es unsere beste Beschäftigung, die Bühne zu verlassen, indem wir ständig Hare Krishna singen und uns im transzendentalen Dienst von Lord Krishna engagieren.

Ich bin sehr glücklich zu erfahren, dass Du Krishna einen schönen Dienst erweist, indem Du für Ihn kochst und Prasadam an andere verteilst. Die Gemeinschaft von Gottgeweihten ist der einzige Trost für unsere Existenz. New York war vielleicht ein wenig geschäftiger als Boston, aber solange sie unter der Leitung eines erfahrenen Devotees steht, sind die Angelegenheiten in beiden Fällen in Ordnung. Die Neigung zur Einsamkeit ist eine Art Reaktion auf unsere früheren materiellen Aktivitäten, aber Einsamkeit ist für einen Neuling nicht sehr gut. Maya versucht immer wieder, uns anzugreifen, und sobald sie eine Gelegenheit findet, versucht sie, ihre giftigen Wirkungen zu verüben. Das Beste ist es daher, am Anfang nicht die Einsamkeit zu suchen, sondern inmitten reiner Geweihter zu bleiben, damit selbst bei einem Angriff von Maya uns ihre Gemeinschaft schützt. Wenn Du jedoch immer mit der Predigerarbeit beschäftigt bist, ist das sehr schön. Aber für einen neuen Menschen allein an einem einsamen Ort zu bleiben, ist nicht ratsam.

Vrindaban ist natürlich sehr beeindruckend für den hingebungsvollen Dienst, aber auch dort ist es nicht ratsam, allein zu bleiben. Ich versuche, einen schönen Platz in Vrindaban zu bekommen, und wenn ich ihn gefunden habe, werde ich persönlich mit einigen Devotees anwesend sein und die Atmosphäre von Vrindaban würdigen. Solange wir in hingebungsvollem Dienst mit richtiger Führung stehen, sind wir sicherlich immer in einer transzendentalen Position, und die transzendentale Position ist unbegrenzt, es ist egal, ob man in Vrindaban oder in den USA ist. Aber trotzdem ist die Atmosphäre in Vrindaban für alle sehr süß. Aber so lange wir unsere materielle Bindung nicht vollständig gelöst haben, wird selbst der Aufenthalt in Vrindaban unangenehm sein. Genau wie es im Fall von Kirtanananda geschehen ist. Dieses Streben nach Einsamkeit ist einfach eine Reaktion auf unsere vergangenen unsinnigen Aktivitäten, oder es ist Verneinung, Voidismus. Unsere gesunde Position ist immer im Dienst von Krishna, das ist die positive Haltung.

Ich hoffe, es geht Dir gut.

Dein ewig wohlmeinender Freund,

[unterzeichnet]


95 Glenville Avenue
Allston, Mass. 02134