DE/680709 - Brief an Jadurani geschrieben aus Montreal: Difference between revisions

 
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Tridandi Goswami
:Tridandi Goswami
:A. C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
:Acharya: Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein
:ISKCON RADHA KRISHNA TEMPEL
:3720 Park Avenue
:Montreal 18, Quebec, Kanada


A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI<br>
9. Juli 1968
Acharya: International Society For Krishna Consciousness


ISKCON RADHA KRISHNA TEMPLE<br>
Meine liebe Jadurany,
3720 Park Avenue<br>
Montreal 18, Quebec, Canada


July 9, 1968
Bitte nimm meinen Segen entgegen. Ich bestätige den Erhalt deines Briefes vom 27. Juni 1968. Zunächst einmal möchte ich dir danken, weil dein Bild die Aufmerksamkeit der Schüler von Swami Sat-chit-ananda auf sich gezogen hat. Das bedeutet, dass es dabei hilft, bei der Verbreitung des Krishna-Bewusstseins voranzukommen, weil wir sogar Yogis wie Sat-chit-anandas Schüler anziehen können. Das ist der Beweis. Es gibt einen Vers im Srimad Bhagavatam, den Lord Chaitanya dem Sarvabhouma Bhattacarya auf 64 verschiedene Arten erklärte. In diesem Vers heißt es, dass sogar die Atmaramas oder die Personen, die transzendentale Freude in sich selbst erleben, sich zu Krishna angezogen fühlen. -  Die Menschen sollten eigentlich dazu erzogen werden, in sich selbst zufrieden zu sein. Das versuchen die Yogis und Philosophen. Aber auch solche Menschen werden von den transzendentalen Spielen von Radha-Krishna angezogen, weil die transzendentalen Eigenschaften Sri Sri Radha-Krishnas für Menschen attraktiv sind, die bereits von den drei materiellen Erscheinungsweisen befreit sind. Wie auch immer, das Bild, das du nach Montreal geschickt hast, wird hier gut aufgenommen, und alle sprechen hoch von deiner Kunstfertigkeit. Ich freue mich sehr darauf, das Bild zu sehen. Und du hast deine Fähigkeiten sehr verbessert, auch dadurch, dass du Krishna so treu mit dem Talent gedient hast, mit dem Krishna dich ausgestattet hat. Bei einem Treffen der Inder gestern lobten alle dein Bild hoch. Bitte versuche, mehrere der folgenden Bilder zu malen – „Mohan Madhuri“, den du nach Montreal geschickt hast, also Radha und Krishna mit den 8 Hauptgopies, das Sankirtan-Bild von Sri Chaitanya und das Panca Tattva. Diese Bilder sollten in unserer Bewegung bekannt gemacht werden, versuche also, sie sehr schön zu malen. Ich denke viel and dich, weil du eine der wichtigen Abteilungen unserer Aktivitäten leitest, nämlich das Malen von Bildern, und dies wird dein Leben zum Erfolg bringen. Achte auf deine Gesundheit, weil du so viel für Krishna arbeiten musst, und wenn du Schwierigkeiten hast, informiere mich bitte sofort.


My Dear Jadurany,
Dieses Mädchen, Madhavi Lata, möchte einige Tage hierbleiben, und ich habe erfahren, dass mehrere Mädchen aus New York zu dir gekommen sind. Ich weiß nicht, was sie tun und würde mich freuen, mehr von dir darüber zu hören.


Please accept my blessings. I am in due receipt of your letter dated June 27, 1968, and my first thanks to you because your picture has attracted the attention of Swami Sat-chit-ananda's students. This means your picture is helping us forward in Krishna Consciousness so that we could attract even the yogis like Sat-chit-ananda's students. Actually this is the fact. There is a verse in Srimad Bhagavatam which was explained by Lord Chaitanya in 64 different ways before Sarvabhouma Bhattacarya. In that verse it is stated that even the atmaramas or the persons who take transcendental pleasure in their own self—actually people should be trained up to be happy with one's own self. So the yogis and the philosophers, they are trying to be satisfied with their own self. But even such persons are attracted by the pastimes of Radha-Krishna, because the transcendental qualities of Radha-Krishna is attractive for persons who are already liberated from the 3 material qualities. Anyway, the picture which you sent to Montreal is well-received here, and everyone is speaking highly of your painting capacity and I am so pleased to see the picture. And you have improved very much in your painting capacity also by serving Krishna so faithfully by the talent which Krishna has endowed you with. Yesterday there was meeting of the Indians and all of them spoke very highly of your picture. Please try to paint the following pictures in quantity—namely, the "Mohan Madhuri" which you have sent here in Montreal, that is to say, Radha and Krishna with the 8 principal gopies; the Sankirtan picture of Lord Chaitanya; and Panca Tattva. These pictures should be popularized in our movement and try to paint them very nicely. I am anxious about you because you are conducting one of the important departments of our activities, namely, painting of pictures and this will make your life successful. Keep yourself always healthy because you have to work so much for Krishna, and whenever you feel some difficulty, you may immediately inform me. This girl, Madhavi Lata, has come here to stay, for some days, and I learned that several girls have come from New York to you; I do not know what they are doing, and I shall be glad to hear from you farther in this matter.
Ich habe Satsvarupa Anweisungen für die Geschichte von Maharaj Bali geschickt. Damit kannst du anfangen.


I have sent Satsvarupa instructions for the story of Maharaj Bali. And you can begin from that.
Deine Fragen zu Brahma: „Brahma ist ein großer Geweihter Sri Krishnas und die Brahma Samhita und andere Schriften offenbaren sein Wissen über den Herrn. Sind also die beiden Geschichten (1. er hatte Zweifel, dass Krishna ein Kuhhirtenjunge geworden war und stahl Seine Kühe usw.; 2. Krishna zeigte ihm den vierten Teil Seiner Schöpfung, nachdem Brahma eingesehen hatte, dass er nur vier Köpfe hatte) - sind diese beiden Geschichten nur Parabeln für uns bedingte Seelen, die glauben, wir könnten Gott eingrenzen?“ - Brahma gehört nicht zu den großen Gottgeweihten, aber er ist ein Devotee von Krishna. Alle großen Geweihten Krishnas sind bei Ihm auf Krishna Loka, ständige Beigesellte Krishnas in Vrindaban. Sie sind tatsächlich große Anhänger Krishnas. Brahma ist ein großer Gottgeweihter in dem Sinne, dass er Krishna mit seiner großen materiellen Kraft dienen möchte. Das bedeutet, dass er die Tendenz hat, materiellen Reichtum zu genießen. Also hat Krishna ihn zum ersten Lebewesen in diesem Universum gemacht. Aber ein großer Devotee will nicht einmal die Position eines Brahma. Er möchte lieber ein unbedeutendes Lebewesen wie eine Ameise oder Spinne im Hause eines großen Gottgeweihten werden als Brahma, der die Neigung hat, Macht in der materiellen Welt auszuüben. Die großen Gottgeweihten sind immer von allen materiellen Wünschen frei, ob groß oder klein. Das ist das Zeichen großer Gottgeweihter.


Your questions about Lord Brahma: "Brahma is a great devotee of Lord Krishna and Brahma Samhita, etc., reveal his knowledge of the Lord. So are these 2 stories (namely, 1. He doubted Krishna became a cowherds Boy and stole His cows, etc.; 2. Krishna showed him the 1/4 part of His creation after Brahma had to designate himself as 4-headed Brahma.), are these 2 stories just examples to we conditioned souls, who think we can put God under restrictions?" Brahma is not among the great devotees, but he is a devotee of Krishna. All the great devotees of Krishna are in the Krishna loka, constant companions of Krishna at Vrindaban. They are actually great devotees of Krishna. Brahma is great devotee in the sense that he wants to serve Krishna the best with some material power. That means that he has a tendency to enjoy some material opulence. So Krishna has made him the number 1 living creature within this universe. But a great devotee does not want even the position of a Brahma. He would prefer to become an insignificant living creature like an ant or spider in the house of a great devotee, then to become Brahma, who has got the inclination of becoming powerful in the material world. The great devotees are always liberated from all material desires, big or small. That is the sign of great devotees.
Brahma kam zu Krishna, weil er eine sehr erhabene Vorstellung von Krishna hat, und er hatte Zweifel daran, dass sein Herr in die materielle Welt kommen und zum Kuhhirtenjungen werden konnte. Diese Episode ist bekannt als Brahma Bemohan lila oder Krishnas Spiel, Brahma zu verwirren. Zu Beginn des Srimad Bhagavatam heißt es, dass große Persönlichkeiten wie Brahma verwirrt sind, wenn sie die absolute Wahrheit verstehen wollen. Manchmal manifestiert der Herr solche Spiele, um den mentalen Spekulanten eine Lektion zu erteilen. Sogar Arjuna war verwirrt, obwohl er Sein ständiger Begleiter war. Auch Arjuna sprach vom materiellen Standpunkt aus. Der Herr verwirrt Seine großen Gottgeweihten aus zwei Gründen: Einmal wird klar, dass einfache Menschen keine Gelegenheit haben, Krishna zu verstehen, wenn selbst große Persönlichkeiten wie Brahma und Arjuna manchmal verwirrt sind. Wenn Brahma nicht zugegeben hätte, die Wahrheit nicht in Gänze zu kennen, dann wären einige Wahrheiten in Bezug auf die transzendentale Position Krishnas nicht erklärt worden.


Brahma came to Krishna because he has very exalted idea about Krishna, and he was doubtful how his Lord could come into the material world and become a cowherd boy. This incidence is known as Brahma Bemohan lila, or the pastime of bewildering Brahma. In the beginning of Srimad Bhagavatam, it is stated that great personalities like Brahma become bewildered in the understanding of the Absolute Truth. So sometimes such pastimes are manifested by the Lord in order to teach the so-called mental speculators. Even Arjuna was bewildered, although he was His constant companion. Arjuna also was talking from the material view point of standing. All this bewilderment of great devotees are created by the Lord, for 2 purposes: one purpose, is that even great personalities like Brahma and Arjuna sometimes become bewildered, and therefore, unless they present themselves in such position of bewilderment, the common men do not have the chance to understand Krishna. If Brahma would not have posed himself as not knowing the whole truth, then some truths about the transcendental position of Krishna would not have been explained. Besides that, we cannot calculate even one day's duration of the life of Brahma. So, Krishna appears only once in a day of Brahma, and that takes a rotation of unlimited trillions of solar years. So some incidences take place in one day, and other incidents take place in another day. Just like we do something today, something else in a week, and we forget today's action tomorrow, and tomorrow's action after a week. And that is the nature of conditioned life. Therefore, Brahma being a big conditioned soul, this forgetfulness of one's affairs in the next day are not uncommon. Just as we are forgetful, Brahma also is subject to forgetfulness. Our so much so-called knowledge is nothing in comparison to Krishna's full knowledge. That is admitted by Brahma there in that verse, that people may say they know You very well, but so far I am concerned, I admit I do not know even a farthing of You!
Außerdem können wir nicht einmal die Lebensdauer eines Tages von Brahma berechnen. Krishna erscheint also nur einmal am Tag von Brahma, in einem Zeitraum von unbegrenzten Billionen von Sonnenjahren. Einige Ereignisse ereignen sich an einem Tag und andere an einem anderen Tag - so wie wir heute etwas tun und etwas anderes in einer Woche, und morgen die Handlung von heute vergessen haben und die Handlung von morgen nach einer Woche. So ist das bedingte Leben. Da Brahma eine bedingte Seele ist, ist es nicht ungewöhnlich, dass er seine Angelegenheiten am kommenden Tag vergisst. So wie wir vergesslich sind, unterliegt auch Brahma der Vergesslichkeit. Unser so genanntes Wissen ist nichts im Vergleich zu Krishnas vollem Wissen. Das gibt Brahma in diesem Vers zu: Die Menschen mögen sagen, sie kennen Dich (Krishna) sehr gut, aber was mich betrifft, gebe ich zu, dass ich Dich nicht einmal einen Deut kenne!


I hope you will understand this explanation, and if you have got further questions, then you can put. Hoping you are all well.
Ich hoffe, du wirst diese Erklärung verstehen, und wenn du weitere Fragen hast, stelle sie gern. Ich hoffe es geht euch allen gut.


Your ever well-wisher,
Euer ewiger wohlmeinender Freund,


''[signed]''
''[unterzeichnet]''


A.C. Bhaktivedanta Swami
A. C. Bhaktivedanta Swami

Latest revision as of 08:39, 4 May 2020


Letter to Jadurany (Page 1 of 2)
Letter to Jadurany (Page 2 of 2)


Tridandi Goswami
A. C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Acharya: Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein
ISKCON RADHA KRISHNA TEMPEL
3720 Park Avenue
Montreal 18, Quebec, Kanada

9. Juli 1968

Meine liebe Jadurany,

Bitte nimm meinen Segen entgegen. Ich bestätige den Erhalt deines Briefes vom 27. Juni 1968. Zunächst einmal möchte ich dir danken, weil dein Bild die Aufmerksamkeit der Schüler von Swami Sat-chit-ananda auf sich gezogen hat. Das bedeutet, dass es dabei hilft, bei der Verbreitung des Krishna-Bewusstseins voranzukommen, weil wir sogar Yogis wie Sat-chit-anandas Schüler anziehen können. Das ist der Beweis. Es gibt einen Vers im Srimad Bhagavatam, den Lord Chaitanya dem Sarvabhouma Bhattacarya auf 64 verschiedene Arten erklärte. In diesem Vers heißt es, dass sogar die Atmaramas oder die Personen, die transzendentale Freude in sich selbst erleben, sich zu Krishna angezogen fühlen. - Die Menschen sollten eigentlich dazu erzogen werden, in sich selbst zufrieden zu sein. Das versuchen die Yogis und Philosophen. Aber auch solche Menschen werden von den transzendentalen Spielen von Radha-Krishna angezogen, weil die transzendentalen Eigenschaften Sri Sri Radha-Krishnas für Menschen attraktiv sind, die bereits von den drei materiellen Erscheinungsweisen befreit sind. Wie auch immer, das Bild, das du nach Montreal geschickt hast, wird hier gut aufgenommen, und alle sprechen hoch von deiner Kunstfertigkeit. Ich freue mich sehr darauf, das Bild zu sehen. Und du hast deine Fähigkeiten sehr verbessert, auch dadurch, dass du Krishna so treu mit dem Talent gedient hast, mit dem Krishna dich ausgestattet hat. Bei einem Treffen der Inder gestern lobten alle dein Bild hoch. Bitte versuche, mehrere der folgenden Bilder zu malen – „Mohan Madhuri“, den du nach Montreal geschickt hast, also Radha und Krishna mit den 8 Hauptgopies, das Sankirtan-Bild von Sri Chaitanya und das Panca Tattva. Diese Bilder sollten in unserer Bewegung bekannt gemacht werden, versuche also, sie sehr schön zu malen. Ich denke viel and dich, weil du eine der wichtigen Abteilungen unserer Aktivitäten leitest, nämlich das Malen von Bildern, und dies wird dein Leben zum Erfolg bringen. Achte auf deine Gesundheit, weil du so viel für Krishna arbeiten musst, und wenn du Schwierigkeiten hast, informiere mich bitte sofort.

Dieses Mädchen, Madhavi Lata, möchte einige Tage hierbleiben, und ich habe erfahren, dass mehrere Mädchen aus New York zu dir gekommen sind. Ich weiß nicht, was sie tun und würde mich freuen, mehr von dir darüber zu hören.

Ich habe Satsvarupa Anweisungen für die Geschichte von Maharaj Bali geschickt. Damit kannst du anfangen.

Deine Fragen zu Brahma: „Brahma ist ein großer Geweihter Sri Krishnas und die Brahma Samhita und andere Schriften offenbaren sein Wissen über den Herrn. Sind also die beiden Geschichten (1. er hatte Zweifel, dass Krishna ein Kuhhirtenjunge geworden war und stahl Seine Kühe usw.; 2. Krishna zeigte ihm den vierten Teil Seiner Schöpfung, nachdem Brahma eingesehen hatte, dass er nur vier Köpfe hatte) - sind diese beiden Geschichten nur Parabeln für uns bedingte Seelen, die glauben, wir könnten Gott eingrenzen?“ - Brahma gehört nicht zu den großen Gottgeweihten, aber er ist ein Devotee von Krishna. Alle großen Geweihten Krishnas sind bei Ihm auf Krishna Loka, ständige Beigesellte Krishnas in Vrindaban. Sie sind tatsächlich große Anhänger Krishnas. Brahma ist ein großer Gottgeweihter in dem Sinne, dass er Krishna mit seiner großen materiellen Kraft dienen möchte. Das bedeutet, dass er die Tendenz hat, materiellen Reichtum zu genießen. Also hat Krishna ihn zum ersten Lebewesen in diesem Universum gemacht. Aber ein großer Devotee will nicht einmal die Position eines Brahma. Er möchte lieber ein unbedeutendes Lebewesen wie eine Ameise oder Spinne im Hause eines großen Gottgeweihten werden als Brahma, der die Neigung hat, Macht in der materiellen Welt auszuüben. Die großen Gottgeweihten sind immer von allen materiellen Wünschen frei, ob groß oder klein. Das ist das Zeichen großer Gottgeweihter.

Brahma kam zu Krishna, weil er eine sehr erhabene Vorstellung von Krishna hat, und er hatte Zweifel daran, dass sein Herr in die materielle Welt kommen und zum Kuhhirtenjungen werden konnte. Diese Episode ist bekannt als Brahma Bemohan lila oder Krishnas Spiel, Brahma zu verwirren. Zu Beginn des Srimad Bhagavatam heißt es, dass große Persönlichkeiten wie Brahma verwirrt sind, wenn sie die absolute Wahrheit verstehen wollen. Manchmal manifestiert der Herr solche Spiele, um den mentalen Spekulanten eine Lektion zu erteilen. Sogar Arjuna war verwirrt, obwohl er Sein ständiger Begleiter war. Auch Arjuna sprach vom materiellen Standpunkt aus. Der Herr verwirrt Seine großen Gottgeweihten aus zwei Gründen: Einmal wird klar, dass einfache Menschen keine Gelegenheit haben, Krishna zu verstehen, wenn selbst große Persönlichkeiten wie Brahma und Arjuna manchmal verwirrt sind. Wenn Brahma nicht zugegeben hätte, die Wahrheit nicht in Gänze zu kennen, dann wären einige Wahrheiten in Bezug auf die transzendentale Position Krishnas nicht erklärt worden.

Außerdem können wir nicht einmal die Lebensdauer eines Tages von Brahma berechnen. Krishna erscheint also nur einmal am Tag von Brahma, in einem Zeitraum von unbegrenzten Billionen von Sonnenjahren. Einige Ereignisse ereignen sich an einem Tag und andere an einem anderen Tag - so wie wir heute etwas tun und etwas anderes in einer Woche, und morgen die Handlung von heute vergessen haben und die Handlung von morgen nach einer Woche. So ist das bedingte Leben. Da Brahma eine bedingte Seele ist, ist es nicht ungewöhnlich, dass er seine Angelegenheiten am kommenden Tag vergisst. So wie wir vergesslich sind, unterliegt auch Brahma der Vergesslichkeit. Unser so genanntes Wissen ist nichts im Vergleich zu Krishnas vollem Wissen. Das gibt Brahma in diesem Vers zu: Die Menschen mögen sagen, sie kennen Dich (Krishna) sehr gut, aber was mich betrifft, gebe ich zu, dass ich Dich nicht einmal einen Deut kenne!

Ich hoffe, du wirst diese Erklärung verstehen, und wenn du weitere Fragen hast, stelle sie gern. Ich hoffe es geht euch allen gut.

Euer ewiger wohlmeinender Freund,

[unterzeichnet]

A. C. Bhaktivedanta Swami