DE/Prabhupada 0684 - Der Test eines Yoga-System ist, ob man seinen Geist auf die Gestalt Vischnus konzentrieren könnt

Revision as of 18:10, 29 January 2021 by Vanibot (talk | contribs) (Vanibot #0023: VideoLocalizer - changed YouTube player to show hard-coded subtitles version)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)


Lecture on BG 6.30-34 -- Los Angeles, February 19, 1969


Viṣṇujana: Vers 32: "O Arjuna, ein vollkommener Yogi ist, wer durch Vergleich mit seinem eigenen Selbst die wahre Gleichheit aller Wesen sieht - sowohl in ihrem Glück als auch in ihrem Leid (BG 6.32)."

Prabhupāda: Das ist universale Sicht. Es ist nicht so, dass Gott in eurem Herzen sitzt aber nicht in dem der Katze, oder in dem des Hundes, oder dem der Kuh. Er sitzt in jedermanns Herzen. Es heißt sarva-bhūtānām. Sarva-bhūtānām bedeutet alle Lebewesen. Er sitzt im Herzen des Menschen, er sitzt im Herzen der Ameise. Er sitzt im Herzen des Hundes, er sitzt in jedem Herz. Doch die Katzen und Hunde können das nicht erkennen. Das ist der Unterschied. Doch wenn ein Mensch es versucht, wenn er das Yoga-System befolgt - Sāṅkhya-Yoga System, Bhakti-Yoga System - dann kann er das verstehen. Das ist das Vorrecht der menschlichen Lebens. Und wenn wir diese Gelegenheit versäumen, wenn wir das nicht erkennen, wenn wir unsere Existenz mit dem Herrn nicht erkennen, dann verpassen wir diese Möglichkeit. Nachdem wir in evolutionären Prozessen durch 8.400.000 verschiedene Lebensformen gegangen sind, bekommen wir dieses menschliche Leben. Wenn wir diese Chance verpassen, dann wissen wir nicht, wie lange wir werden leiden müssen. Das sollten wir uns bewusst machen. Wir sollten diese Gelegenheit nicht verpassen. Wir haben einen schönen Körper, einen menschlichen Körper, Intelligenz und zivilisiertes Leben. Wir sind nicht wie Tiere. Wir können in Frieden denken, wir müssen nicht so hart kämpfen wie die Tiere. Das sollten wir nutzen. Das ist die Instruktion der Bhagavad-gītā. Verliert diese Gelegenheit nicht. Nutzt sie richtig. Lies weiter.

Viṣṇujana: Vers 33: "Arjuna sagte: O Madhusūdana, das Yoga-System, das Du zusammengefasst hast, erscheint mir undurchführbar und unerträglich, denn der Geist ist ruhelos und unstet (BG 6.33)."

Prabhupāda: Hier ist der entscheidende Test des Yoga-Systems - ob ihr euren Geist auf die Gestalt Viṣṇus konzentrieren könnt. Vorher wurde beschrieben, wie ihr sitzen müsst, wie ihr sehen müsst, wie ihr leben müsst, so viele Dinge haben wir bereits diskutiert. Doch Arjuna sagt "Es ist zu schwierig für mich." Wir müssen diesen Punkt verstehen. Er sagt, "O Madhusūdana, das Yoga-System, das du zusammengefasst hast..." Dieses System wird Aṣṭāṅga-Yoga genannt. Aṣṭāṅga-Yoga, acht verschiedene Teile. Yama, niyama. Erst einmal die Sinne zu kontrollieren, den Regeln und Regulierungen folgen, dann die Sitzpositionen üben, dann die Atmung üben, dann euren Geist konzentrieren, dann in der Gestalt absorbiert werden. Das sind die acht Prozesse, Aṣṭāṅga-Yoga.

Doch Arjuna sagt: "Das Aṣṭāṅga-Yoga-System ist zu schwierig für mich." Er sagt, "undurchführbar." Dass es undurchführbar erscheint. Für ihn. So wie es undurchführbar ist. Wenn es undurchführbar wäre, dann hätte Kṛṣṇa sich nicht die Mühe gemacht es zu beschreiben. Es ist nicht undurchführbar, doch es erscheint so. Was... Eine Sache mag undurchführbar für mich, doch durchführbar für euch sein. Das ist eine andere Sache. Doch generell ist dieses System undurchführbar für den gewöhnlichen Menschen. Arjuna stellt sich selbst als gewöhnlichen Mann dar in dem Sinne, dass er kein Bettelmönch war, oder, dass er sich nicht von seiner Familie abgekehrt hatte, oder, dass er Verbindung zu dem Problem hatte. Denn er war auf dem Schlachtfeld um um das Königreich zu kämpfen. Also sollte er eine gewöhnliche Person sein. Für gewöhnliche Menschen, welche in diesen weltlichen Aktivitäten verwickelt sind um ihr Lebensunterhalt zu verdienen, und welche Familien, Frau und Kinder und so viele Probleme haben, ist das nicht praktikabel. Das ist der Punkt hier. Es ist durchführbar für jemandem, der alles bereits vollständig aufgegeben hat. An einem abgeschiedenen, heiligen Ort wie auf einem Berg oder einer Höhle im Berg. Alleine, ohne Störungen durch die Öffentlichkeit. Also welche Möglichkeit besteht für gewöhnliche Menschen, für uns? Besonders in diesem Zeitalter. Deshalb ist das Yoga-System nicht durchführbar. Das wird von Arjuna zugegeben, welcher ein großer Krieger war. Und er war so fortschritten. Er gehörte zur königlichen Familie und war erfahren in so vielen Dingen so. Er sagt, dass es nicht durchführbar ist. Versucht einfach das zu verstehen. Was sind wir im Vergleich zu Arjuna? Wenn wir dieses System versuchen, wird es unmöglich sein. Unser Scheitern ist garantiert. Lies die Erläuterung weiter.

Viṣṇujana: "Das System der Mystik, das Kṛṣṇa Arjuna beschrieb, wird hier von Arjuna abgelehnt..."

Prabhupāda: Ja, abgelehnt. Arjuna, ja.

Viṣṇujana: "...aus einem Gefühl der Unfähigkeit heraus. Im gegenwärtigen Zeitalter des Kali ist es einem gewöhnlichen Menschen nicht möglich, sein Heim zu verlassen und sich an einen einsamen Ort in den Bergen oder im Dschungel zurückzuziehen, um dort Yoga zu praktizieren. Das gegenwärtige Zeitalter ist durch einen erbitterten Kampf um ein kurzes Leben gekennzeichnet."

Prabhupāda: Ja. Erstens ist unsere Lebensdauer sehr kurz. Wenn ihr die Statistiken studiert, könnt ihr sehen, dass eure Vorväter hundert, achtzig oder neunzig Jahre lebten. Heute sterben die Leute mit sechzig oder siebzig. Es wird schrittweise weiter abnehmen. In diesem Zeitalter werden das Gedächtnis, die Lebensdauer, die Barmherzigkeit und so viele Dinge abnehmen. Das ist das Symptom dieses Zeitalters. Lies weiter.