DE/BG 18.62
VERS 62
- tam eva śaraṇaṁ gaccha
- sarva-bhāvena bhārata
- tat-prasādāt parāṁ śāntiṁ
- sthānaṁ prāpsyasi śāśvatam
SYNONYME
tam — Ihm; eva — gewiß; śaraṇam gaccha — ergib dich; sarva-bhāvena — in jeder Hinsicht; bhārata — o Nachkomme Bharatas; tat-prasādāt — durch Seine Gnade; parām — transzendentalen; śāntim — Frieden; sthānam — das Reich; prāpsyasi — du wirst erlangen; śāśvatam — ewig.
ÜBERSETZUNG
O Nachkomme Bharatas, ergib dich Ihm ohne Vorbehalt. Durch Seine Gnade wirst du transzendentalen Frieden und das höchste, ewige Reich erlangen.
ERLÄUTERUNG
Das Lebewesen sollte sich deshalb der Höchsten Persönlichkeit Gottes ergeben, die Sich im Herzen eines jeden befindet, und auf diese Weise wird es von allen Leiden des materiellen Daseins frei werden. Durch solche Hingabe wird man nicht nur von allen Leiden des gegenwärtigen Lebens befreit, sondern man wird am Ende des Lebens auch den Höchsten Gott erreichen. Die transzendentale Welt wird in den vedischen Schriften (Ṛg Veda 1.22.20) als tad viṣṇoḥ paramaṁ padam beschrieben. Da die gesamte Schöpfung das Königreich Gottes ist, ist alles Materielle eigentlich spirituell, doch paramaṁ padam bezieht sich speziell auf das ewige Reich, das als spiritueller Himmel oder Vaikuṇṭha bezeichnet wird.
Im Fünfzehnten Kapitel der Bhagavad-gītā heißt es: sarvasya cāhaṁ hṛdi sanniviṣṭaḥ. Der Herr befindet Sich im Herzen eines jeden. Die Empfehlung, sich der Überseele im Innern zu ergeben, bedeutet also, sich der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, zu ergeben. Kṛṣṇa ist von Arjuna bereits als der Höchste anerkannt worden. Arjunas Aussage im Zehnten Kapitel lautete: paraṁ brahma paraṁ dhāma. Arjuna erkannte Kṛṣṇa als die Höchste Persönlichkeit Gottes und die höchste Zuflucht aller Lebewesen an, aber nicht nur aufgrund seiner eigenen Erfahrung, sondern auch, weil dies von großen Autoritäten wie Nārada, Asita, Devala und Vyāsa bestätigt wird.