DE/680115 - Brief an Hayagriva geschrieben aus Los Angeles: Difference between revisions

 
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A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI<br>
A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI<br>
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11. Januar 1968


January 11, 1968


Mein lieber Hayagriva,


My Dear Hayagriva,
Bitte nimm meinen Segen an. Ich habe deinen Brief vom 10. Januar 1968 erhalten; er ist sehr nett. Ich finde keinen grundsätzlichen Unterschied in der Philosophie. Von Anfang an habe ich immer gepredigt, dass wir im Grunde keinen Unterschied zwischen den Christen, den Mohammedanern, den Hindus oder den Buddhisten, den vier Hauptreligionen der Welt, haben. Aber es gibt eine Klasse, die Unpersönlichkeitsanhänger, die wir als Atheisten betrachten. Die Atheisten sagen ausdrücklich, dass es keinen Gott gibt, und die Unpersönlichkeitstanhänger sagen, dass es vielleicht Gott gibt, aber er hat keine Form. Indirekt bedeutet das, daß es keinen Gott gibt. Ich bin sehr froh, in deinem Brief den schönen Satz zu lesen: "Mein Hauptanliegen ist es, Ihn ständig in meinem täglichen Leben zu sehen, das heißt, mich ständig an Ihn zu erinnern und Ihn nicht zu vergessen." Das ist eigentlich das Krishna-Bewusstsein. Wir können uns in jedem Moment an Krishna erinnern. Wir können uns an Krishna erinnern, wenn wir ein Glas Wasser nehmen, denn der Geschmack des Wassers ist Krishna. Wir können uns an Krishna erinnern, sobald wir morgens das Sonnenlicht sehen, denn das Sonnenlicht ist eine Reflektion von Krishnas körperlicher Ausstrahlung. Ebenso können wir uns an Krishna erinnern, sobald wir abends das Mondlicht sehen, denn das Mondlicht ist ebenfalls eine Reflexion des Sonnenlichts. In ähnlicher Weise können wir uns an Krishna erinnern, wenn wir irgendeinen Klang hören, denn Klang ist Krishna, und der vollkommenste, transzendentale Klang ist Hare Krishna, den wir 24 Stunden lang chanten müssen. Es gibt also keinen Spielraum, Krishna in irgendeinem Moment unseres Lebens zu vergessen, vorausgesetzt, wir praktizieren auf diese Weise. Die Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein ist dafür gedacht, diese Philosophie in der ganzen Welt zu predigen, und ich war sehr glücklich, deine Mitwirkung zu erhalten, und ich bin immer noch hoffnungsvoll, daß die Philosophie der Bhagavad Gita als Wissenschaft Gottes von dir und all deinen Gottbrüdern gepredigt werden kann.


Please accept my blessings. I am in due receipt of your letter dated January 10, 1968; it is very nice. I do not find any basical difference of philosophy. From the very beginning I have always preached that basically we have no difference between the Christians, the Mohammedans, the Hindus, or the Buddhists, the four principal religionists in the world. But there is a class, Impersonalists, whom we consider as atheists. The atheists directly say there is no God, and the Impersonalists say there may be God, but He has no form. It is indirectly saying that there is no God. I am very glad to read in your letter a nice line, "My main concern is seeing Him constantly in my daily life, that is, to constantly remember Him and not to forget Him." This is actually Krishna Consciousness. We can remember Krishna in every moment. We can remember Krishna while taking a glass of water because the taste of water is Krishna. We can remember Krishna as soon as we see the sunlight in the morning, because the sunlight is a reflection of Krishna's Bodily Effulgence. Similarly, as soon as we see moonlight in the evening we remember Krishna because moonlight is also reflection of sunlight. Similarly, when we hear any sound we can remember Krishna because sound is Krishna, and the most perfect sound, transcendental, is Hare Krishna, which we have to chant 24 hours. So there is no scope of forgetting Krishna at any moment of our life provided we practice in that way. The society for Krishna Consciousness is meant for preaching this philosophy throughout the world and I was very happy to receive your cooperation and I am still hopeful that the philosophy of Bhagavad Gita as Science of God can be preached by you and all your God-brothers.
Was das Manuskript betrifft: Es ist sehr schwierig für mich, es wieder zu sehen, aber ich habe mich bei Brahmananda erkundigt, ob das Manuskript bereits an die MacMillan Company geliefert wurde oder nicht. Wenn es nicht geliefert wurde, werde ich versuchen, es noch einmal zu sehen. Deine Befürchtung, daß die gesamte Gesellschaft durch Raymonds Bearbeitung der Gita in Gefahr gerät, ist keine sehr passende Bemerkung. Rayarama mag nicht so qualifiziert sein wie du, aber seine einzige Qualifikation, dass er Krishna und seinem spirituellen Meister völlig ergeben ist, ist eine erstklassige Voraussetzung für die Bearbeitung jeder unserer Literaturen, denn die Bearbeitung vedischer Literaturen hängt nicht von der akademischen Ausbildung ab. Es wird in den Upanisaden klar gesagt, dass jemand, der sowohl an Gott als auch an den spirituellen Meister vorbehaltlos vertraut, ihm nur die Bedeutung der vedischen Literatur offenbart wird. Ich denke, dass Rayarama in diesem Geist arbeitet und seine kürzliche Veröffentlichung mehrerer Broschüren und Back to Godhead sowie eines Kalenders sind allesamt erstklassige Beweise für seine Aufrichtigkeit seines Dienstes. Wie auch immer, als ich mit Back to Godhead anfing, war es meine Absicht, dass deine akademische Karriere und Rayaramas aufrichtiger Dienst eine gute Kombination sein würden; leider weiß ich nicht warum, ihr beide Meinungsverschiedenheiten habt. Für mich ist die englische Sprache zweifellos eine Fremdsprache, und ich dachte, dass eure Kombination der Redaktion mir sehr helfen würde. Wie auch immer, was immer geschehen ist, ist geschehen. Ich wünsche, dass das Missverständnis, das im gegenwärtigen Moment vorliegt, durch gegenseitige Zusammenarbeit beseitigt wird und wir mit neuer Energie für den Dienst am Höchsten Herrn neu beginnen können. Ich denke, du stimmst mir zu.


Regarding the manuscript: It is very difficult for me to see it again, but I inquired from Brahmananda whether the manuscript is already delivered to MacMillan Company or not. If it is not delivered then I shall try to see it again. Your fear that the entire society will be in danger by Raymond's editing of the Gita is not very suitable remark. Rayarama may not be as qualified as you are, but his one qualification that he is fully surrendered to Krishna and his Spiritual Master is the first class recommendation for his editing any one of our literatures, because editing of Vedic literatures does not depend on academic education. It is clearly stated in the Upanisads that one who has implicit faith in God as well as in the Spiritual Master, to him only the import of Vedic literature is revealed. I think Rayarama is doing work in that spirit and his recent publication of several booklets and Back to Godhead and a calendar are all first class proof of his sincerity of service. Anyway, when I started Back to Godhead, it was my intention that your academic career and Rayarama's sincere service would be a good combination; unfortunately, I do not know why, you do not agree with one another. To me, English language is undoubtedly a foreign language, and I thought your combination of editorship will help me a great deal. Anyway, whatever is done is done. I wish that the misunderstanding created at the present moment may be mitigated by mutual cooperation and we can start fresh with renewed energy for service of the Supreme Lord. I think you will agree with me.
Ich bin dir sehr verbunden, wenn du schreibst, dass du unter meiner Anleitung einige Aufgaben zu erledigen hast. Vielleicht weißt du, dass wir den Srimad Bhagwatam in 60 Teilen fertigstellen müssen, von denen wir nur 3 Teile veröffentlicht haben. Zwei Teile sind bereits in der Presse in Indien. Wir müssen also noch 55 Teile fertigstellen, um den gesamten Text des Srimad-Bhagwatam zu vervollständigen. Ich hoffe nun sehr, dass dies mit deiner guten Zusammenarbeit geschehen wird. Um das ganze Bhagwatam fertigzustellen, benötige ich etwa 40.000 Dollar, von denen ich etwa 12.000 Dollar von Brahmananda, Jayananda und anderen erhalten habe.


I am very much obliged to you when you write to say, to have some tasks to be done by you under my guidance. Perhaps you know that we have got to finish the Srimad Bhagwatam in 60 parts, out of which we have published only 3 parts. Two parts are already in the press in India. So still we have to finish up 55 parts to complete the whole text of Srimad-Bhagwatam. I am now very much hopeful that it will be done with your good cooperation. To finish the whole Bhagwatam I require about $40,000, out of which I have got about $12,000 contributed by Brahmananda, Jayananda, and others.
Deine Aussage "Ich habe diesen Job in Wilkes-Barre mit der Absicht angenommen, genug Geld zu verdienen, um zu dir nach Indien gehen zu können, denn als du und Kirtanananda nach Indien gegangen seid, dachte ich, dass ihr vielleicht nie wieder in dieses Land zurückkehren würdet, und ich hoffte, euch beiden dort zu folgen." Ja, das war eigentlich vorgesehen, aber Kirtanananda hat alles auf den Kopf gestellt. Nachdem wir Vrindaban erreichten, wurde Kirtanananda zu sehr darauf erpicht, zurückzukehren. Er bestand täglich auf seiner Rückkehr und einmal sagte ich ihm, dass ich kein Geld habe, wie kannst du zurückkehren? Als Antwort darauf sagte er, dass er als amerikanischer Staatsbürger zur amerikanischen Botschaft gehen und von dort Geld nehmen würde um dann zurückzukehren. Ich war dann natürlich verpflichtet, das Geld für seine Rückreise zu besorgen, und weil er sein Programm geändert hat, hat die Gesellschaft praktisch 1200 Dollar sinnlos für seine Reise nach Indien und zurück ausgegeben. Ich dachte, dass ein Teil dieses Geldes zurückgewonnen werden könnte, wenn er nach New York zurückkehren würde, wobei er ein paar Tage in London bleiben würde, um die Möglichkeit zu prüfen, dort allenfalls eine Zweigstelle zu eröffnen. Er stimmte zu, und ich gab ihm ein Einführungsschreiben und das erforderliche Geld für sofortige Ausgaben, aber er hatte keine Absicht, in London anzuhalten, und er ging direkt zu dir. Er war auch sehr eifrig dabei, Sannyas zu nehmen, und ich gab ihm den Sannyas-Orden; und ich wusste nicht, dass er eine Bescheinigung für seine Sannyas wollte. Wir haben nie ein Zertifikat von unserem Spirituellen Meister oder irgendjemandem genommen, aber er sagte mir, dass es für das Predigen erforderlich sei, also gab ich ihm das Zertifikat, aber leider wurde das Ganze durch eine andere Doktrin zerschlagen. Nun wird aus dem Brief von Umapati verstanden, dass Kirtanananda nicht an Parampara oder an die Notwendigkeit der schriftlichen Autorität glaubt. Er scheint zu glauben, dass dies eine Art Tyrannei ist. Das heißt, nachdem er Sannyasa genommen hat und die Philosophie über ein Jahr lang verfolgt hat, hat er die ganze Sichtweise geändert, und ich verstehe nicht, wie du diese neue Doktrin mögen würdest.


Your statement "I took this job out in Wilkes-Barre with intention to make enough money to be able to join you in India, because, when you and Kirtanananda left for India, I thought that you might never return to this country, and I was hoping to join the both of you there." Yes, actually that was the program, but Kirtanananda made everything topsy-turvy. After we reached Vrindaban, Kirtanananda became too much eager to return back. He was daily insisting me for his return back and once I told him that I have no money, how you can return? In reply to this, he said that he would go to the American Embassy as American citizen and take money from there and he would return. Then I was obliged to arrange for his return passage money and because he changed his program the society practically lost $1200 for his going to India and coming back again without any purpose. I thought that part of this money could be recovered if he would return to New York, stopping a few days in London to see the prospect of opening a branch there. He agreed, and I gave him letter of introduction, and required money for immediate expenses, but he had no desire to stop at London and he directly reached you. He was also very eager to take sannyas and I awarded him the sannyas order; and I do not know, he wanted a certificate of his sannyas. We never took any certificate of our Spiritual Master or anyone, but he told me that it was required for facility of preaching, so I gave him the certificate, but unfortunately the whole thing was smashed by different doctrine. Now it is understood from the letter of Umapati that Kirtanananda does not believe in parampara or in the necessity of scriptural authority. He seems to feel that this is a sort of tyranny. That means, after taking sannyasa and understanding the philosophy for more than a year, he has changed the whole view, and I do not understand how you would like this recent doctrine.
Jedenfalls hoffe ich sehr, dass du erpicht darauf bist, nach Indien zu gehen und die Aufgabe unter meiner Führung freiwillig anzunehmen. Ich suche mir einen sehr guten Platz in Vrindaban für die Unterbringung meiner amerikanischen Studenten. Kirtanananda hat das Haus gesehen, das als Jaipur House bekannt ist. Dieses Haus ist in den Händen der Regierung von Rajastan und die Verhandlungen laufen noch immer, und aus der Korrespondenz scheint es begünstigt zu sein. Nun warte ich auf die endgültige Entscheidung; sobald ich die Entscheidung höre, werde ich mit einigen anderen Studenten wieder nach Indien zurückkehren. Und ich würde mich sehr freuen, wenn auch du, wie ursprünglich vorgesehen, nach Indien kommen würdest. Im Krishna-Bewusstsein, wenn man sich an die Prinzipien der Bhagavad Gita hält, gibt es keine Frage von Disharmonie; Disharmonie wird von einigen Schurken aus der Klasse der Unpersönlichkeitsanhänger erzeugt, die versuchen, die Gita anders zu kommentieren. Dr. Radha-krishnan und Gesellschaft gehören zur selben Klasse. Besagte Klasse von Männern hat kein Recht, die Bhagavad Gita zu berühren, weil sie nicht durch das Parampara-System kommen. Ich werde mich freuen, von dir zu hören; wenn du bereit bist, dass nächste wenn ich nach Indien gehe, vielleicht innerhalb der nächsten 4-6 Monate mit mir zu kommen.


Anyway, I am very much hopeful that you are eager to go to India and accept voluntarily the task under my guidance. I am searching out a very good place in Vrindaban for the accommodation of my American students. Kirtanananda has seen the house known as Jaipur House. This house is in the hands of the Rajastan government and negotiation is still going on, and from the correspondence, it appears to be favorable. Now I am awaiting the final decision; as soon as I hear the decision I shall again return back to India with some other students. And I shall be so glad if you also come to India as originally envisaged. In Krishna Consciousness, if you stick to the principles of Bhagavad Gita, there is no question of disharmony; disharmony is created by some rascals of the Impersonalist class who try to comment upon the Gita differently. Doctor Radha-krishnan and company are of the same class. This class of men have no right to touch Bhagavad Gita because they do not come through the parampara system. I shall be glad to hear from you; if you are prepared, to go with me when I next return to India maybe within the next 4-6 months.
Ich würde mich freuen, von dir zu hören, wie sich Kirtanananda von den Verletzungen des Sturzes erholt. Und ich hoffe, dass es dir gut geht.


I shall be glad to hear from you how Kirtanananda is recovering from injuries of recent fall. And I hope you are well.


Your ever well-wisher,
Dein ewig wohlmeinender,


''[signed]''
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Latest revision as of 17:51, 15 June 2020



Letter to Hayagriva (Page 1 of 3)
Letter to Hayagriva (Page 2 of 3)
Letter to Hayagriva (Page 3 of 3)


A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Camp: I.S.K.C.O.N. Radha Krishna Temple
5364 W. Pico Blvd., Los Angeles, Cal. 90119


11. Januar 1968


Mein lieber Hayagriva,

Bitte nimm meinen Segen an. Ich habe deinen Brief vom 10. Januar 1968 erhalten; er ist sehr nett. Ich finde keinen grundsätzlichen Unterschied in der Philosophie. Von Anfang an habe ich immer gepredigt, dass wir im Grunde keinen Unterschied zwischen den Christen, den Mohammedanern, den Hindus oder den Buddhisten, den vier Hauptreligionen der Welt, haben. Aber es gibt eine Klasse, die Unpersönlichkeitsanhänger, die wir als Atheisten betrachten. Die Atheisten sagen ausdrücklich, dass es keinen Gott gibt, und die Unpersönlichkeitstanhänger sagen, dass es vielleicht Gott gibt, aber er hat keine Form. Indirekt bedeutet das, daß es keinen Gott gibt. Ich bin sehr froh, in deinem Brief den schönen Satz zu lesen: "Mein Hauptanliegen ist es, Ihn ständig in meinem täglichen Leben zu sehen, das heißt, mich ständig an Ihn zu erinnern und Ihn nicht zu vergessen." Das ist eigentlich das Krishna-Bewusstsein. Wir können uns in jedem Moment an Krishna erinnern. Wir können uns an Krishna erinnern, wenn wir ein Glas Wasser nehmen, denn der Geschmack des Wassers ist Krishna. Wir können uns an Krishna erinnern, sobald wir morgens das Sonnenlicht sehen, denn das Sonnenlicht ist eine Reflektion von Krishnas körperlicher Ausstrahlung. Ebenso können wir uns an Krishna erinnern, sobald wir abends das Mondlicht sehen, denn das Mondlicht ist ebenfalls eine Reflexion des Sonnenlichts. In ähnlicher Weise können wir uns an Krishna erinnern, wenn wir irgendeinen Klang hören, denn Klang ist Krishna, und der vollkommenste, transzendentale Klang ist Hare Krishna, den wir 24 Stunden lang chanten müssen. Es gibt also keinen Spielraum, Krishna in irgendeinem Moment unseres Lebens zu vergessen, vorausgesetzt, wir praktizieren auf diese Weise. Die Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein ist dafür gedacht, diese Philosophie in der ganzen Welt zu predigen, und ich war sehr glücklich, deine Mitwirkung zu erhalten, und ich bin immer noch hoffnungsvoll, daß die Philosophie der Bhagavad Gita als Wissenschaft Gottes von dir und all deinen Gottbrüdern gepredigt werden kann.

Was das Manuskript betrifft: Es ist sehr schwierig für mich, es wieder zu sehen, aber ich habe mich bei Brahmananda erkundigt, ob das Manuskript bereits an die MacMillan Company geliefert wurde oder nicht. Wenn es nicht geliefert wurde, werde ich versuchen, es noch einmal zu sehen. Deine Befürchtung, daß die gesamte Gesellschaft durch Raymonds Bearbeitung der Gita in Gefahr gerät, ist keine sehr passende Bemerkung. Rayarama mag nicht so qualifiziert sein wie du, aber seine einzige Qualifikation, dass er Krishna und seinem spirituellen Meister völlig ergeben ist, ist eine erstklassige Voraussetzung für die Bearbeitung jeder unserer Literaturen, denn die Bearbeitung vedischer Literaturen hängt nicht von der akademischen Ausbildung ab. Es wird in den Upanisaden klar gesagt, dass jemand, der sowohl an Gott als auch an den spirituellen Meister vorbehaltlos vertraut, ihm nur die Bedeutung der vedischen Literatur offenbart wird. Ich denke, dass Rayarama in diesem Geist arbeitet und seine kürzliche Veröffentlichung mehrerer Broschüren und Back to Godhead sowie eines Kalenders sind allesamt erstklassige Beweise für seine Aufrichtigkeit seines Dienstes. Wie auch immer, als ich mit Back to Godhead anfing, war es meine Absicht, dass deine akademische Karriere und Rayaramas aufrichtiger Dienst eine gute Kombination sein würden; leider weiß ich nicht warum, ihr beide Meinungsverschiedenheiten habt. Für mich ist die englische Sprache zweifellos eine Fremdsprache, und ich dachte, dass eure Kombination der Redaktion mir sehr helfen würde. Wie auch immer, was immer geschehen ist, ist geschehen. Ich wünsche, dass das Missverständnis, das im gegenwärtigen Moment vorliegt, durch gegenseitige Zusammenarbeit beseitigt wird und wir mit neuer Energie für den Dienst am Höchsten Herrn neu beginnen können. Ich denke, du stimmst mir zu.

Ich bin dir sehr verbunden, wenn du schreibst, dass du unter meiner Anleitung einige Aufgaben zu erledigen hast. Vielleicht weißt du, dass wir den Srimad Bhagwatam in 60 Teilen fertigstellen müssen, von denen wir nur 3 Teile veröffentlicht haben. Zwei Teile sind bereits in der Presse in Indien. Wir müssen also noch 55 Teile fertigstellen, um den gesamten Text des Srimad-Bhagwatam zu vervollständigen. Ich hoffe nun sehr, dass dies mit deiner guten Zusammenarbeit geschehen wird. Um das ganze Bhagwatam fertigzustellen, benötige ich etwa 40.000 Dollar, von denen ich etwa 12.000 Dollar von Brahmananda, Jayananda und anderen erhalten habe.

Deine Aussage "Ich habe diesen Job in Wilkes-Barre mit der Absicht angenommen, genug Geld zu verdienen, um zu dir nach Indien gehen zu können, denn als du und Kirtanananda nach Indien gegangen seid, dachte ich, dass ihr vielleicht nie wieder in dieses Land zurückkehren würdet, und ich hoffte, euch beiden dort zu folgen." Ja, das war eigentlich vorgesehen, aber Kirtanananda hat alles auf den Kopf gestellt. Nachdem wir Vrindaban erreichten, wurde Kirtanananda zu sehr darauf erpicht, zurückzukehren. Er bestand täglich auf seiner Rückkehr und einmal sagte ich ihm, dass ich kein Geld habe, wie kannst du zurückkehren? Als Antwort darauf sagte er, dass er als amerikanischer Staatsbürger zur amerikanischen Botschaft gehen und von dort Geld nehmen würde um dann zurückzukehren. Ich war dann natürlich verpflichtet, das Geld für seine Rückreise zu besorgen, und weil er sein Programm geändert hat, hat die Gesellschaft praktisch 1200 Dollar sinnlos für seine Reise nach Indien und zurück ausgegeben. Ich dachte, dass ein Teil dieses Geldes zurückgewonnen werden könnte, wenn er nach New York zurückkehren würde, wobei er ein paar Tage in London bleiben würde, um die Möglichkeit zu prüfen, dort allenfalls eine Zweigstelle zu eröffnen. Er stimmte zu, und ich gab ihm ein Einführungsschreiben und das erforderliche Geld für sofortige Ausgaben, aber er hatte keine Absicht, in London anzuhalten, und er ging direkt zu dir. Er war auch sehr eifrig dabei, Sannyas zu nehmen, und ich gab ihm den Sannyas-Orden; und ich wusste nicht, dass er eine Bescheinigung für seine Sannyas wollte. Wir haben nie ein Zertifikat von unserem Spirituellen Meister oder irgendjemandem genommen, aber er sagte mir, dass es für das Predigen erforderlich sei, also gab ich ihm das Zertifikat, aber leider wurde das Ganze durch eine andere Doktrin zerschlagen. Nun wird aus dem Brief von Umapati verstanden, dass Kirtanananda nicht an Parampara oder an die Notwendigkeit der schriftlichen Autorität glaubt. Er scheint zu glauben, dass dies eine Art Tyrannei ist. Das heißt, nachdem er Sannyasa genommen hat und die Philosophie über ein Jahr lang verfolgt hat, hat er die ganze Sichtweise geändert, und ich verstehe nicht, wie du diese neue Doktrin mögen würdest.

Jedenfalls hoffe ich sehr, dass du erpicht darauf bist, nach Indien zu gehen und die Aufgabe unter meiner Führung freiwillig anzunehmen. Ich suche mir einen sehr guten Platz in Vrindaban für die Unterbringung meiner amerikanischen Studenten. Kirtanananda hat das Haus gesehen, das als Jaipur House bekannt ist. Dieses Haus ist in den Händen der Regierung von Rajastan und die Verhandlungen laufen noch immer, und aus der Korrespondenz scheint es begünstigt zu sein. Nun warte ich auf die endgültige Entscheidung; sobald ich die Entscheidung höre, werde ich mit einigen anderen Studenten wieder nach Indien zurückkehren. Und ich würde mich sehr freuen, wenn auch du, wie ursprünglich vorgesehen, nach Indien kommen würdest. Im Krishna-Bewusstsein, wenn man sich an die Prinzipien der Bhagavad Gita hält, gibt es keine Frage von Disharmonie; Disharmonie wird von einigen Schurken aus der Klasse der Unpersönlichkeitsanhänger erzeugt, die versuchen, die Gita anders zu kommentieren. Dr. Radha-krishnan und Gesellschaft gehören zur selben Klasse. Besagte Klasse von Männern hat kein Recht, die Bhagavad Gita zu berühren, weil sie nicht durch das Parampara-System kommen. Ich werde mich freuen, von dir zu hören; wenn du bereit bist, dass nächste wenn ich nach Indien gehe, vielleicht innerhalb der nächsten 4-6 Monate mit mir zu kommen.

Ich würde mich freuen, von dir zu hören, wie sich Kirtanananda von den Verletzungen des Sturzes erholt. Und ich hoffe, dass es dir gut geht.


Dein ewig wohlmeinender,