DE/BG 5.29: Difference between revisions

(Created page with "D27 <div style="float:left">'''Bhagavad-gītā wie sie ist - DE/BG 5|FÜNFTES KAPITEL...")
 
(Vanibot #0019: LinkReviser - Revised links and redirected them to the de facto address when redirect exists)
 
Line 1: Line 1:
[[Category:DE/Bhagavad-gītā - Kapitel 5‎|D27]]
[[Category:DE/Bhagavad-gītā - Kapitel 5‎|D29]]
<div style="float:left">'''[[German - Bhagavad-gītā wie sie ist|Bhagavad-gītā wie sie ist]] - [[DE/BG 5|FÜNFTES KAPITEL: Karma-yoga – Handeln im Kṛṣṇa-Bewußtsein]]'''</div>
<div style="float:left">'''[[German - Bhagavad-gītā wie sie ist|Bhagavad-gītā wie sie ist]] - [[DE/BG 5|FÜNFTES KAPITEL: Karma-yoga – Handeln im Kṛṣṇa-Bewußtsein]]'''</div>
<div style="float:right">[[File:Go-previous.png|link=DE/BG 5.26]] '''[[DE/BG 5.26|BG 5.26]] - [[DE/BG 5.29|BG 5.29]]''' [[File:Go-next.png|link=DE/BG 5.29]]</div>
<div style="float:right">[[File:Go-previous.png|link=DE/BG 5.27-28]] '''[[DE/BG 5.27-28|BG 5.27 - 28]] - [[DE/BG 6.1|BG 6.1]]''' [[File:Go-next.png|link=DE/BG 6.1]]</div>
{{RandomImageDE}}
{{RandomImage|German}}


==== VERS 27 - 28 ====
==== VERS 29 ====


<div class="verse">
<div class="devanagari">
:''sparśān kṛtvā bahir bāhyāṁś''
:भोक्तारं यज्ञतपसां सर्वलोकमहेश्वरम् ।
:''cakṣuś caivāntare bhruvoḥ''
:सुहृदं सर्वभूतानां ज्ञात्वा मां शान्तिमृच्छति ॥२९॥
:''prāṇāpānau samau kṛtvā''
</div>
:''nāsābhyantara-cārinau''
 
:''yatendriya-mano-buddhir''
:''munir mokṣa-parāyaṇaḥ''
:''vigatecchā-bhaya-krodho''
:''yaḥ sadā mukta eva saḥ''




<div class="verse">
:bhoktāraṁ yajña-tapasāṁ
:sarva-loka-maheśvaram
:suhṛdaṁ sarva-bhūtānāṁ
:jñātvā māṁ śāntim ṛcchati
</div>
</div>


Line 24: Line 23:


<div class="synonyms">
<div class="synonyms">
''sparśān'' — Sinnesobjekte, wie zum Beispiel Klang; ''kṛtvā'' — haltend; ''bahiḥ'' — äußere; ''bāhyān'' — unnötig; ''cakṣuḥ'' — Augen; ''ca'' — ebenfalls; ''eva'' — gewiß; ''antare'' — zwischen; ''bhruvoḥ'' — den Augenbrauen; ''prāṇa-apānau'' — die nach oben und nach unten strömende Luft; ''samau'' — in Aufhebung; ''kṛtvā'' — haltend; ''nāsa-abhyantara'' — in den Nasenöffnungen; ''cāriṇau'' — blasend; ''yata'' — beherrscht; ''indriya'' — Sinne; ''manaḥ'' — Geist; ''buddhiḥ'' — Intelligenz; ''muniḥ'' — der Transzendentalist; ''mokṣa'' — für Befreiung; ''parāyaṇaḥ'' — bestimmt für; ''vigata'' — aufgegeben habend; ''icchā'' — Begierden; ''bhaya'' — Angst; ''krodhaḥ'' — Zorn; ''yaḥ'' — jemand, der; ''sadā'' — immer; ''muktaḥ'' — befreit; ''eva'' — gewiß; ''saḥ'' — er ist.</div>
''bhoktāram'' — der Nutznießer; ''yajña'' — von Opfern; ''tapasām'' — Bußen und Entsagungen; ''sarva-loka'' — aller Planeten und der Halbgötter auf ihnen; ''maha-īśvaram'' — der Höchste Herr; ''su-hṛdam'' — der Wohltäter; ''sarva'' — aller; ''bhūtānām'' — Lebewesen; ''jñātvā'' — auf diese Weise kennend; ''mām'' — Mich (Śrī Kṛṣṇa); ''śāntim'' — Linderung aller materiellen Qualen; ''ṛcchati'' — man erreicht.
</div>




Line 30: Line 30:


<div class="translation">
<div class="translation">
'''Indem der Transzendentalist, der nach Befreiung strebt, alle äußeren Sinnesobjekte ausschließt, die Augen und den Blick zwischen die beiden Augenbrauen richtet, den ein- und ausströmenden Atem in den Nasenöffnungen zum Stillstand bringt und so Geist, Sinne und Intelligenz beherrscht, wird er von Begierden, Angst und Zorn frei. Wer sich immer in diesem Zustand befindet, ist gewiß befreit.'''
'''Derjenige, der sich vollkommen über Mich bewußt ist und weiß, daß Ich der letztliche Nutznießer aller Opfer und Entsagungen, der Höchste Herr aller Planeten und Halbgötter und der Wohltäter und wohlmeinende Freund aller Lebewesen bin, erlangt Frieden von den Qualen des materiellen Daseins.'''
</div>
</div>


Line 37: Line 37:


<div class="purport">
<div class="purport">
Jemand, der Kṛṣṇa-Bewußtsein praktiziert, kann sogleich seine spirituelle Identität verstehen, und dann kann er durch seinen hingebungsvollen Dienst auch den Höchsten Herrn verstehen. Wenn man im hingebungsvollen Dienst verankert ist, gelangt man auf die transzendentale Ebene, auf der man qualifiziert ist, im Bereich seiner Tätigkeiten die Gegenwart des Herrn zu spüren. Diese Ebene wird Befreiung im Höchsten genannt.
Die bedingten Seelen, die sich in den Fängen der illusionierenden Energie befinden, sind alle bestrebt, in der materiellen Welt Frieden zu finden. Sie kennen jedoch die Friedensformel nicht, die in diesem Teil der ''Bhagavad-gītā'' erklärt wird. Die beste Friedensformel lautet einfach: Śrī Kṛṣṇa ist der Nutznießer aller menschlichen Tätigkeiten. Die Menschen sollten alles für den transzendentalen Dienst des Herrn opfern, denn Er ist der Besitzer aller Planeten und aller Halbgötter, die auf ihnen wohnen. Niemand ist größer als Er. Er ist größer als die größten der Halbgötter, Śiva und Brahmā. Dies wird in den ''Veden'' (''Śvetāśvatara Upaniṣad'' 6.7) beschrieben: ''tam īśvarāṇāṁ paramaṁ maheśvaram''. Im Banne der Illusion versuchen die Lebewesen, alles in ihrem Umkreis zu beherrschen; in Wirklichkeit aber werden sie von der materiellen Energie des Herrn beherrscht. Der Herr ist der Meister der materiellen Natur, und die bedingten Seelen unterstehen ihren strengen Regeln. Solange man diese einfachen Tatsachen nicht versteht, ist es nicht möglich, auf der Welt Frieden zu erreichen, weder individuell noch kollektiv. Dies ist der Grundgedanke des Kṛṣṇa-Bewußtseins: Śrī Kṛṣṇa ist der Höchste Herrscher, und alle Lebewesen, einschließlich der großen Halbgötter, sind Seine Untergebenen. Vollkommener Friede läßt sich nur in vollkommenem Kṛṣṇa-Bewußtsein finden.


Nachdem der Herr die obengenannten Prinzipien der Befreiung im Höchsten erklärt hat, unterweist Er Arjuna, wie man diese Ebene durch mystischen ''yoga'', bekannt als ''aṣṭāṅga-yoga'', erreichen kann. Dieser ''yoga'' ist in acht Stufen unterteilt: ''yama'', ''niyama'', ''āsana'', ''prāṇāyāma'', ''pratyāhāra'', ''dhāraṇā'', ''dhyāna'' und ''samādhi''. Eine ausführliche Beschreibung dieses ''yoga''-Systems ist im Sechsten Kapitel zu finden; hier, am Ende des Fünften Kapitels, wird dieses Thema nur vorbereitend erklärt. Durch den ''yoga''-Vorgang des ''pratyāhāra'' muß man sich von den Sinnesobjekten, wie Klang, Berührung, Form, Geschmack und Geruch, lösen, dann den Blick zwischen die beiden Augenbrauen richten und sich mit halbgeschlossenen Lidern auf die Nasenspitze konzentrieren. Es nützt nichts, die Augen ganz zu schließen, da dann immer die Möglichkeit besteht einzuschlafen. Auch nützt es nichts, die Augen vollständig zu öffnen, da dann die Gefahr besteht, von Sinnesobjekten angezogen zu werden. Die Atembewegung wird in den Nasenöffnungen angehalten, indem man die auf- und abströmende Luft im Körper neutralisiert. Durch die Ausübung solchen ''yogas'' erlangt man die Fähigkeit, die Sinne zu beherrschen, sich von äußeren Sinnesobjekten zurückzuziehen und sich so auf die Befreiung im Höchsten vorzubereiten.
Das Fünfte Kapitel ist eine praktische Erklärung des Kṛṣṇa-Bewußtseins, das allgemein als ''karma-yoga'' bezeichnet wird. Die Frage der mentalen Spekulanten, wie ''karma-yoga'' zu Befreiung führen kann, ist hiermit beantwortet. Im Kṛṣṇa-Bewußtsein zu handeln bedeutet, mit vollständigem Wissen über die Oberherrschaft des Herrn zu handeln. Solches Handeln ist nicht verschieden von transzendentalem Wissen. Direktes Kṛṣṇa-Bewußtsein ist ''bhakti-yoga'', und ''jñāna-yoga'' ist ein Pfad, der zu ''bhakti-yoga'' führt. Kṛṣṇa-Bewußtsein bedeutet, in vollständigem Bewußtsein über seine Beziehung zum Höchsten Absoluten zu handeln, und die Vollkommenheit dieses Bewußtseins besteht darin, vollständiges Wissen über Kṛṣṇa, die Höchste Persönlichkeit Gottes, zu besitzen. Die reine Seele ist als fragmentarischer Teil Gottes dessen ewiger Diener, doch wenn sie den Wunsch entwickelt, über ''māyā'' zu herrschen, kommt sie mit ''māyā'' (Illusion) in Berührung, und das ist die Ursache ihrer vielen Leiden. Solange die Seele mit Materie in Berührung ist, muß sie entsprechend ihren materiellen Bedürfnissen handeln. Kṛṣṇa-Bewußtsein erhebt einen jedoch auf die Ebene des spirituellen Lebens, selbst wenn man sich noch im Einflußbereich der Materie befindet, denn Kṛṣṇa-Bewußtsein bedeutet, durch praktisches Handeln in der materiellen Welt das spirituelle Dasein wiederzuerwecken. Je weiter man fortschreitet, desto mehr wird man aus der Gewalt der Materie befreit. Der Herr bevorzugt oder benachteiligt niemanden. Alles hängt davon ab, inwieweit man seine Pflichten im Kṛṣṇa-Bewußtsein praktisch erfüllt, was einem hilft, die Sinne in jeder Beziehung zu beherrschen und den Einfluß von Lust und Zorn zu bezwingen. Und jemand, der im Kṛṣṇa-Bewußtsein einen solch festen Stand hat und die oben erwähnten Leidenschaften beherrscht, befindet sich tatsächlich auf der transzendentalen Ebene, der Ebene des ''brahma-nirvāṇa''. Der achtfache Pfad des mystischen ''yoga'' ist im Kṛṣṇa-Bewußtsein automatisch mit eingeschlossen, weil man im Kṛṣṇa-Bewußtsein direkt das letztliche Ziel dieses Pfades erreicht. Durch das Beschreiten der acht Stufen von ''yama'', ''niyama'', ''āsana'', ''prāṇāyāma'', ''pratyāhāra'', ''dhāraṇā'', ''dhyāna'' und ''samādhi'' kann man allmählich erhoben werden, doch dies sind nur Vorstufen der Vollkommenheit, die man durch hingebungsvollen Dienst erreichen kann. Nur hingebungsvoller Dienst kann dem Menschen Frieden bringen. Er ist die höchste Vollkommenheit des Lebens.


Dieser ''yoga''-Vorgang hilft einem, von allen Arten der Angst und des Zornes frei zu werden und so auf der transzendentalen Ebene die Gegenwart der Überseele wahrzunehmen. Mit anderen Worten, Kṛṣṇa-Bewußtsein ist der einfachste Vorgang, um die Prinzipien des ''yoga'' auszuführen. Dies wird im nächsten Kapitel ausführlich erklärt werden. Weil ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch immer im hingebungsvollen Dienst beschäftigt ist, besteht für ihn nicht die Gefahr, daß seine Sinne von irgendwelchen anderen Tätigkeiten abgelenkt werden. Deshalb ist dies eine bessere Methode der Sinnesbeherrschung als ''aṣṭāṅga-yoga''.</div>
 
''Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum Fünften Kapitel der Śrīmad Bhagavad-gītā mit dem Titel: „Karma-yoga – Handeln im Kṛṣṇa-Bewußtsein“.''
</div>




<div style="float:right">[[File:Go-previous.png|link=DE/BG 5.26]] '''[[DE/BG 5.26|BG 5.26]] - [[DE/BG 5.29|BG 5.29]]''' [[File:Go-next.png|link=DE/BG 5.29]]</div>
<div style="float:right">[[File:Go-previous.png|link=DE/BG 5.27-28]] '''[[DE/BG 5.27-28|BG 5.27 - 28]] - [[DE/BG 6.1|BG 6.1]]''' [[File:Go-next.png|link=DE/BG 6.1]]</div>
__NOTOC__
__NOTOC__
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__

Latest revision as of 01:23, 27 June 2018

Śrī Śrīmad A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda


VERS 29

भोक्तारं यज्ञतपसां सर्वलोकमहेश्वरम् ।
सुहृदं सर्वभूतानां ज्ञात्वा मां शान्तिमृच्छति ॥२९॥


bhoktāraṁ yajña-tapasāṁ
sarva-loka-maheśvaram
suhṛdaṁ sarva-bhūtānāṁ
jñātvā māṁ śāntim ṛcchati


SYNONYME

bhoktāram — der Nutznießer; yajña — von Opfern; tapasām — Bußen und Entsagungen; sarva-loka — aller Planeten und der Halbgötter auf ihnen; maha-īśvaram — der Höchste Herr; su-hṛdam — der Wohltäter; sarva — aller; bhūtānām — Lebewesen; jñātvā — auf diese Weise kennend; mām — Mich (Śrī Kṛṣṇa); śāntim — Linderung aller materiellen Qualen; ṛcchati — man erreicht.


ÜBERSETZUNG

Derjenige, der sich vollkommen über Mich bewußt ist und weiß, daß Ich der letztliche Nutznießer aller Opfer und Entsagungen, der Höchste Herr aller Planeten und Halbgötter und der Wohltäter und wohlmeinende Freund aller Lebewesen bin, erlangt Frieden von den Qualen des materiellen Daseins.


ERLÄUTERUNG

Die bedingten Seelen, die sich in den Fängen der illusionierenden Energie befinden, sind alle bestrebt, in der materiellen Welt Frieden zu finden. Sie kennen jedoch die Friedensformel nicht, die in diesem Teil der Bhagavad-gītā erklärt wird. Die beste Friedensformel lautet einfach: Śrī Kṛṣṇa ist der Nutznießer aller menschlichen Tätigkeiten. Die Menschen sollten alles für den transzendentalen Dienst des Herrn opfern, denn Er ist der Besitzer aller Planeten und aller Halbgötter, die auf ihnen wohnen. Niemand ist größer als Er. Er ist größer als die größten der Halbgötter, Śiva und Brahmā. Dies wird in den Veden (Śvetāśvatara Upaniṣad 6.7) beschrieben: tam īśvarāṇāṁ paramaṁ maheśvaram. Im Banne der Illusion versuchen die Lebewesen, alles in ihrem Umkreis zu beherrschen; in Wirklichkeit aber werden sie von der materiellen Energie des Herrn beherrscht. Der Herr ist der Meister der materiellen Natur, und die bedingten Seelen unterstehen ihren strengen Regeln. Solange man diese einfachen Tatsachen nicht versteht, ist es nicht möglich, auf der Welt Frieden zu erreichen, weder individuell noch kollektiv. Dies ist der Grundgedanke des Kṛṣṇa-Bewußtseins: Śrī Kṛṣṇa ist der Höchste Herrscher, und alle Lebewesen, einschließlich der großen Halbgötter, sind Seine Untergebenen. Vollkommener Friede läßt sich nur in vollkommenem Kṛṣṇa-Bewußtsein finden.

Das Fünfte Kapitel ist eine praktische Erklärung des Kṛṣṇa-Bewußtseins, das allgemein als karma-yoga bezeichnet wird. Die Frage der mentalen Spekulanten, wie karma-yoga zu Befreiung führen kann, ist hiermit beantwortet. Im Kṛṣṇa-Bewußtsein zu handeln bedeutet, mit vollständigem Wissen über die Oberherrschaft des Herrn zu handeln. Solches Handeln ist nicht verschieden von transzendentalem Wissen. Direktes Kṛṣṇa-Bewußtsein ist bhakti-yoga, und jñāna-yoga ist ein Pfad, der zu bhakti-yoga führt. Kṛṣṇa-Bewußtsein bedeutet, in vollständigem Bewußtsein über seine Beziehung zum Höchsten Absoluten zu handeln, und die Vollkommenheit dieses Bewußtseins besteht darin, vollständiges Wissen über Kṛṣṇa, die Höchste Persönlichkeit Gottes, zu besitzen. Die reine Seele ist als fragmentarischer Teil Gottes dessen ewiger Diener, doch wenn sie den Wunsch entwickelt, über māyā zu herrschen, kommt sie mit māyā (Illusion) in Berührung, und das ist die Ursache ihrer vielen Leiden. Solange die Seele mit Materie in Berührung ist, muß sie entsprechend ihren materiellen Bedürfnissen handeln. Kṛṣṇa-Bewußtsein erhebt einen jedoch auf die Ebene des spirituellen Lebens, selbst wenn man sich noch im Einflußbereich der Materie befindet, denn Kṛṣṇa-Bewußtsein bedeutet, durch praktisches Handeln in der materiellen Welt das spirituelle Dasein wiederzuerwecken. Je weiter man fortschreitet, desto mehr wird man aus der Gewalt der Materie befreit. Der Herr bevorzugt oder benachteiligt niemanden. Alles hängt davon ab, inwieweit man seine Pflichten im Kṛṣṇa-Bewußtsein praktisch erfüllt, was einem hilft, die Sinne in jeder Beziehung zu beherrschen und den Einfluß von Lust und Zorn zu bezwingen. Und jemand, der im Kṛṣṇa-Bewußtsein einen solch festen Stand hat und die oben erwähnten Leidenschaften beherrscht, befindet sich tatsächlich auf der transzendentalen Ebene, der Ebene des brahma-nirvāṇa. Der achtfache Pfad des mystischen yoga ist im Kṛṣṇa-Bewußtsein automatisch mit eingeschlossen, weil man im Kṛṣṇa-Bewußtsein direkt das letztliche Ziel dieses Pfades erreicht. Durch das Beschreiten der acht Stufen von yama, niyama, āsana, prāṇāyāma, pratyāhāra, dhāraṇā, dhyāna und samādhi kann man allmählich erhoben werden, doch dies sind nur Vorstufen der Vollkommenheit, die man durch hingebungsvollen Dienst erreichen kann. Nur hingebungsvoller Dienst kann dem Menschen Frieden bringen. Er ist die höchste Vollkommenheit des Lebens.


Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum Fünften Kapitel der Śrīmad Bhagavad-gītā mit dem Titel: „Karma-yoga – Handeln im Kṛṣṇa-Bewußtsein“.