DE/671016 - Brief an Rayarama geschrieben aus Kalkutta


Letter to Rayarama (Page 1 of 2)
Letter to Rayarama (Page 2 of 2)


16. Oktober 1967


Mein lieber Rayarama,

Bitte nimm meinen Segen entgegen. Ich habe deinen Brief erhalten (12. Oktober). Ich habe eine Kopie von #14 BTG erhalten & es ist sehr schön. Ich möchte dich nicht in deiner Verantwortung mit BTG stören & du kannst nach London gehen, wann immer es dir passt. Ich freue mich, dass du die Korrespondenz mit Frau D.C. Bowtell begonnen hast, & das wird die Angelegenheit direkter regeln. Eine unserer weiblichen Gottgeweihten, Srimati Annapurna devi, die in San Francisco ist, hat auch die Möglichkeit, London zu besuchen, weil sie zu diesem Ort gehört. Du kannst also auch mit ihr korrespondieren.

Ich habe Brahmananda bereits gebeten, Kirtananandas Rede bei einer unserer Veranstaltungen bis zu meiner Ankunft zu unterbrechen. Wenn er etwas predigen will, kann er das auch alleine an einem anderen Ort tun. Krishna ist sicherlich eins und verschieden, aber sein Einssein wird von den Unpersönlichkeiten betont, was sich von unserer Philosophie unterscheidet. Unsere Philosophie von Krishnas Einheit & Verschiedenheit wird im 9. Kap, 4. Vers von B.G. erklärt, in dem klar gesagt wird, dass Krishna durch die Verteilung seiner verschiedenen Energien eins ist. Wenn Krishna seine vielfältigen Energien kontrolliert, wird er nicht unpersönlich. Wenn Kirtanananda an ein einziges Selbst glaubt, warum betont er dann die Schwingung und nicht die Worte? Warum findet er Unterschiede in der Schwingung und den Worten? Wenn er an ein Wesen glaubt, gibt es keinen Unterschied zwischen Schwingung und Worten? Und warum sollte man nicht an den Gesang hängen? All dies bedeutet, dass er keine klare Vorstellung hat und Unsinn redet. Wenn Kirtanananda diese Philosophie nicht versteht, dann sollte er besser aufhören, Unsinn zu reden. Ich kann seine Entwürfe verstehen, aber ich kann nicht helfen, weil ich weit weg von diesem Ort bin. Ich gehe hier mit einer Notiz an Kirtanananda, die du ihm bitte zeigst & tu das Nötige. Ich hoffe, es geht dir gut.

Dein immer Wohlwollender

[unterzeichnet]...

A.C. Bhaktivedanta Swami