DE/680312 - Brief an Rupanuga geschrieben aus San Francisco



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Acharya: International Society For Krishna Consciousness


A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Camp: I.S.K.C.O.N. Radha Krishna Temple
518 Frederick Street, San Francisco. Cal. 94117

12. März 1968


Mein lieber Rupanuga,

Bitte akzeptiere meinen Segen. Ich danke dir sehr für deinen Brief vom 5. März 1968 inklusive der Beilagen. Ich bin am 8. März am Morgen hier in San Francisco angekommen. Die Kirtanaufführungen laufen hier sehr gut; die Veranstaltung ist gut besucht, und es wird oft zur transzendentalen Freude aller Anwesenden in Ekstase getanzt. Ich denke, das S.F.-Zentrum ist alleinig durch den uneingeschränkten hingebungsvollen Dienst der Mitglieder hier sehr erhaben geworden. Sobald es aufrichtige Devotees gibt, kehrt sich die Situation sofort zum positiven. Also ich habe das von New York vernommen, und ich bin sehr erfreut über dein ehrliches Bemühen, eine Niederlassung in Buffalo zu eröffnen. Diejenigen, die versuchen, das Krishna-Bewusstsein unter der ganzen Bevölkerung zu verbreiten, sind Sri Krishna und Sri Chaitanya sehr lieb. Du hast also allen Segen von Sri Chaitanya für deine lobenswerte Arbeit in Buffalo. Es spielt keine Rolle, ob es eine Zukunftsperspektive für die Eröffnung eines permanenten Zentrums gibt oder nicht, aber der Versuch, das Krishna-Bewusstsein in diesem Teil des Landes zu verbreiten, ist sehr ermutigend.

Ich vernehme, dass Sriman Lal Goel und seine Frau Interesse an dieser Bewegung haben, und wenn er überzeugt ist, kann er in Zukunft den Unterricht bei uns durchführen. Es ist sehr erfreulich zu wissen, dass mindestens 30 Schüler zweimal wöchentlich an den Vorlesung teilnehmen, und davon etwa 10 regelmäßig an den Vorlesungen teilnehmen. Ich habe das von dir vom Kopiergerät gedruckte Manifest gelesen, und es ist sehr schön gestaltet.

Bezüglich deiner Frau: Ich freue mich sehr darüber, dass deine gute Ehefrau unsere Vorlesungen für Deutschland übersetzt. Ich habe gerade daran gedacht, dass unsere Schriften ins Deutsche übersetzt werden sollen, und ich habe einige unserer Schüler dafür gefunden. Glücklicherweise ist deine Frau durch die Gnade Krishnas in der Lage, diesen Dienst zu leisten, und bitte halte sie in diesem Dienst beschäftigt. Sobald man sich im Dienst des Herrn engagiert, wird sich der Herr einem ohne jede gesonderte Anstrengung offenbaren. Die Bewegung des Krishna-Bewusstseins hängt einfach von der Haltung des Dienstes ab. Bitte beschäftige sie also weiterhin mit dieser Arbeit, für die sie eine natürliche Affinität hat, und laß sie zuerst kleine Bücher wie Easy Journey übersetzen, dann kann sie nach und nach all unsere anderen Bücher und schließlich die Bhagavad Gita angehen. Bitte biete ihr meinen Dank und meinen Segen für dieses Vorhaben an.


Omkara ist die alphabetische Darstellung von Krishna. Diese Darstellung von Krishna ist unpersönlich, genau wie sein Glanz des Körpers, der brahmanische Glanz. Impersonalisten chanten gerne Omkara, aber wir möchten seine vergangenen Spiele lobpreisen, weil die seinige persönliche Eigenschaft die höchste Erkenntnis ist. Omkara ist das Symbol der Ewigkeit, aber es gibt darin keine Glückseligkeit und kein Wissen. Om Tat Sat: Tat bedeutet die Absolute Wahrheit, und Sat bedeutet ewig. Omkara wird auch für die Anrede verwendet. Om Tat Sat bedeutet, oh, die Absolute Wahrheit ist ewig.

Shanta-rasa bedeutet Wertschätzung der Größe des Herrn, aber es gibt keinen aktiven Dienst an den Herrn. Das Land, das Gras, die Bäume, die Pflanzen, die Früchte oder die Kühe in der transzendentalen Welt sollen sich in der Shanta-rasa befinden. Als spirituelle Wesen sind sie sich alle über Krishna bewusst, aber sie ziehen es vor, Krishnas Größe zu schätzen, indem sie als das bleiben, was sie sind.


Die nächste Entwicklung von santa-rasa ist dasya-rasa, was bedeutet, dass man freiwillig einen Dienst anbietet. Die nächste Entwicklung ist Sakhya rasa, oder Dienst im Sinne der Freundschaft und des Wohlwollens. Die nächste Entwicklung ist Vatsalya rasa, ein Dienst im Sinne von Wohlwollen und Zuneigung. Die nächste Entwicklung ist Madhura rasa, Dienst, Freundschaft, Zuneigung und eheliche Liebe. In der Madhura rasa ist also alles enthalten; es gibt Shanta rasa, Dasya rasa, Sakhya rasa, Vatsalya rasa und Madhura rasa. Aber jede einzelne der Rasas ist in sich selbst vollständig. Eine Person in Shanta rasa oder Sakhya rasa ist so gut wie eine Person in Madhura rasa, weil in der spirituellen Welt alles absolut ist. Aber von der Plattform der spirituellen Perspektive aus, wo es eine transzendentale Diskriminierung gibt, kann man Madhurya rasa als ganzheitlich vollkommene Zuneigung ansehen.


In der spirituellen Welt gibt es keine solche Beziehung wie Gott als Vater. In der materiellen Welt wird eine solche Vorstellung sehr geschätzt. In der materiellen Welt will jeder von Gott nehmen, weil die konditionierte Seele sich an den Sinnen erfreuen will. Und das Konzept der Vaterschaft besteht darin, dem Höchsten die Ressourcen zu entziehen. Aber in der spirituellen Welt geht es nicht darum, vom Höchsten zu schöpfen. Alles, was existiert, soll im Dienste des Herrn stehen, und der Dienst wird in 5 verschiedenen Rasas oder transzendentalen Stimmungen geleistet, wie oben beschrieben. In der transzendentalen Welt wird der Herr nicht als Vater, sondern als Sohn behandelt, weil der Sohn den Dienst vom Vater erhält, während in der materiellen Welt der Vater die bedingten Seelen oder Söhne Gottes aufrechterhält.


Rupa Goswamis ewiges Rasa ist die eheliche Liebe. Er ist einer der Gefährten von Radharani und hilft Radharani, und steht so im Dienst von Krishna. In der spirituellen Welt ist er als Rupamanjari bekannt.

Tattvam asi bedeutet: Du bist das. Du bist das, das heißt, du bist auch Brahman. Das bedeutet qualitativ gesehen, dass du eins mit dem Höchsten Absoluten bist. Die Mayavadi-Philosophen interpretieren diesen Tattvam asi so, dass das Lebewesen identisch mit der höchsten absoluten Wahrheit ist. Sie machen keinen Unterschied in Qualität und Quantität, aber die Vaisnava-Philosophen sind sehr genau in ihrer Wahrnehmung der Absoluten Wahrheit. Daher interpretieren wir diesen vedischen Vers als Tattvam asi, was bedeutet, dass das lebendige Wesen qualitativ eins ist, so wie ein Goldpartikel auch Gold ist.

Ich danke dir noch einmal für deine sehr gute Arbeit vor Ort, und hoffe, dass du wohlauf bist.

Dein ewig Wohlmeinender,

[unterzeichnet]

53 Englowood Avenue
Buffalo, New York