DE/680616 - Brief an Aniruddha geschrieben aus Montreal


Letter to Aniruddha (Page 1 of 2)
Letter to Aniruddha (Page 2 of 2)


Tridandi Goswami

A.C. BHAKTIVEDANTA SWAMI
Acharya: International Society For Krishna Consciousness

ISKCON RADHA KRISHNA TEMPLE
3720 Park Avenue
Montreal 18, Quebec, Canada

16. Juni 1968


Mein lieber Aniruddha,

Bitte akzeptiere meinen Segen. Ich habe deinen Brief vom 5. Juni 1968 erhalten und danke dir sehr dafür. Ja, ich habe deine Fragen über die Darreichung von prasadam zur Kenntnis genommen. Die Hauptsache ist, dass, wann immer prasadam dem Herrn angeboten wird, alles sehr achtungsvoll und sauber vorbereitet und präsentiert werden sollte. In Jagannatha Puri isst der Herr 56 Mal. Der Herr kann also so viele Male essen, wie man es ihm anbieten kann. Aber das Einzige ist, was angeboten wird, muss stets mit Respekt und Hingabe geschehen. (Er ist weder hungrig noch arm, noch unfähig zu essen, aber Er nimmt alles an, wenn das Essen in Form von Gemüse, Früchten, Mehl, Milch, Wasser usw. mit Liebe und Hingabe und im Glauben dargebracht wird. Er will einzig unsere Liebe, und das macht Ihn hungrig, und zwar so viele Male wie man sie ihm anbieten wird. Er ist absolut, deshalb treffen in Ihm alle widersprüchlichen Punkte zusammen. Er ist gleichzeitig hungrig und zufrieden. Deshalb ist der Anspruch, dass alles sehr sauber angeboten und nur reine Speisen dargebracht werden sollen.

Wenn eine Speise zusammen zubereitet wird, dann offeriere alle zusammen. Wird sie jedoch getrennt zubereitet, dann sollten Milch, Zucker und Getreide getrennt angeboten werden. Wenn aber Milch, Zucker und Getreide zusammen gekocht werden, dann kann man das tun. Alles sollte innerhalb der aufgeführten Nahrungsmitteln sehr sorgfältig und sauber zubereitet werden. Und nichts sollte jemals gegessen werden, bevor es dem Herrn dargebracht wird. Am besten ist es, jede Zubereitung einzeln vorzubereiten. Nein, angebotene Speisen sollten nie zusammen mit den nicht angebotenen Speisen in den Kühlschrank gelegt oder in die Küche zurückgebracht werden. Sie sollten so viel zubereiten, wie Sie verzehren können, und nach dem Darbringen sollte nichts mehr in den Kühlschrank oder in die Küche zurückgelegt werden. Der Kühlschrank sollte immer sehr sauber und rein sein. Jeder sollte darauf achten, dass man nur so viel zubereitet, wie konsumiert wird; Man darf keine Reste im Kühlschrank aufbewahren. Ich weiß, dass dies in eurem Land eine Gewohnheit ist, aber in den Tempeln oder in den Häusern aller Personen des Krishna-Bewusstseins sollte man sich nicht solchen unreinen Gewohnheiten hingeben. Wenn es irgendwelche Überreste von Speisen gibt, sollten diese separat aufbewahrt werden; und wenn es einen separaten Kühlschrank gibt, der nicht in der Küche steht und in dem keine nicht angebotenen Speisen stehen, dann könnte man einen solchen speziellen Kühlschrank für Prasadamreste verwenden. Aber es kann nicht im gleichen Kühlschrank aufbewahrt werden wie die nicht offerierten, nicht zubereiteten Lebensmittel. Das darf nicht sein. Man sollte niemals in der Küche essen, es gibt genügend Platz zum Essen, warum sollte man also in der Küche essen? Die Küche sollte als so wertvoll angesehen werden wie der Raum des Herrn, und niemand sollte in der Küche Schuhe tragen, das Riechen und Kosten von Speisen, die für den Herrn zubereitet werden, darf niemals geschehen, das Reden in der Küche sollte lediglich über die Zubereitung des Prasadams oder über den Herrn sein, und schmutziges Geschirr (das aus der Küche genommen und gegessen wird) sollte nicht wieder in die Küche gebracht werden (aber wenn es keinen anderen Ort gibt, um es zu waschen, dann sollte es in die Spüle gelegt und sofort gewaschen werden.), die Hände sollten bei der Zubereitung von Prasadam immer gewaschen sein und auf diese Weise soll alles sehr sauber und rein zubereitet werden.

Worin liegt die Schwierigkeit, diese Regeln umzusetzen? Es sind Regeln, und es sind einfache Regeln, die befolgt werden müssen. Man muss bereit sein, die Regeln für Krishna zu befolgen. Wo ist sonst der Beweis, dass man Krishna liebt? Und es ist nicht sehr schwierig, diese Regeln zu befolgen.

Ich bin sehr froh zu hören, dass es in eurem Zentrum dort gut vorangeht, und bitte macht weiter so. Ich hoffe, es geht dir gut.


Dein ewig Wohlmeinender,

[unterzeichnet]