DE/760606 - Brief an B.R. Sridhara Maharaja geschrieben aus Los Angeles


Letter to Sridhar Maharaj (Page 1 of 2)
Letter to Sridhar Maharaj (Page 2 of 2)



3764 Watseka Avenue,
Los Angeles, Califonria 90034,
U.S.A.

His Holiness
B.R. Sridhar Maharaja,
Sri Sarasvata Gaudiya Math,
Kolergune,
P.O. Nabadvip, Dist. Nadia,
W. Bengal, India


06. Juni, 1976


Mein lieber Sripada B.R. Sridhar Maharaj,

Bitte nimm liebenswerter Weise meine demütigen Ehrerbietungen zu Deinen Lotusfüssen entgegen. Nachdem ich Dich das letzte Mal in Mayapur gesehen habe, habe ich Indien wegen meinem 15. Welt-Tournee-Programm verlassen. Von Mayapur aus sind wir nach Vrindavan gereist, dann weiter nach Bombay. Von Bombay ging es weiter nach Melbourne, Australien, dann Auckland, Neu Seeland, und dann zu den Fiji Inseln, wo wir, für unseren Krishna-Kaliya Tempel dort der Grundsteinlegungs-Zeremonie beiwohnten. Das wird der erste Tempel auf dieser Insel. Es gibt dort viele Inder auf dieser Insel, doch, es gab bisher noch keine systematische Tempel-Verehrung. Wir errichten deshalb einen Tempel, der 200’000$ kosten wird. In der Zwischenzeit habe ich einen Brief von Jayapataka Maharaja erhalten, worin ich informiert werde, dass Madhava Maharaja und evtl. auch Damodara Maharaja Propaganda gegen unseren Versuch machen, eine Gemeinde in Mayapur zu etablieren, welche als Zentrum der Attraktion das «Vedische Planetarium» haben soll. In diesem Zusammenhang haben wir bei der Regierung um 350 Hektar Land gebeten. Die Sache ist noch hängig. Wie auch immer, Damodara Maharaja und Madhava Maharaja versuchen unsere Bestrebungen zu verhindern. Ich zitiere hier den entsprechenden Teil aus Jayapatakas Brief an mich:

"Nachdem der Bericht (Bitte um Land) eingereicht war, sandte der Bezirksverwalter einige Beauftragte hier zu uns, um das Land, die Positionen und die Natur zu inspizieren, etc. Während dieser Inspektion erfuhr die lokale Bevölkerung von der Land-Aneignung. Die Informationen wurden anfänglich hauptsächlich durch Damodara Maharaja übermittelt, sagen die einen. Einige lokale Bauern erhoben daraufhin eine Petition gegen die Land-Aneignung, mit ungefähr 90 Unterschriften. Petitionen zur Umsetzung des Entwicklungs-Planes wurden ebenfalls von der lokalen Bevölkerung erhoben. Die Mehrzahl dieser Petitionäre unterstützen den ISKCON Plan. Es sollten ungefähr 2,000 befürwortende Unterschriften gesamthaft erhoben werden. Ein Befürworter, der mir seine Petition mit 500 gesammelten Unterschriften zeigte, wurde entführt und die Petition wurde ihm abgenommen. Er wurde zur Türschwelle von Madhava Maharajas Tempel gebracht und einige der lokalen Bauern und Prabhus des Tempels schüchterten ihn ein und fragten ihn, weshalb er ISKCON unterstützen würde. Der Befürworter war hinterher noch entschlossener, das Projekt zu unterstützen, angesichts des heftigen Verhaltens seitens der Gegner. Andere Personen wurden ebenfalls zu Madhava Maharajas Tempel gerufen und zurechtgewiesen, weil sie uns unterstützten. Sie sagen, unsere Mission sei politisch und wir würden nur den Niedergang von Indien und politische Macht anstreben. Sie sind so neidig.” (Ende des Zitates)

Tatsächich versuche ich, in Mayapur eine Gemeinde zu etablieren und gebe 10’000 von Rupees aus, zum Schutz gegen die gelegentlich auftretende Überschwemmung (Flut), zudem möchte ich ein hohes Planetarium errichten, das ungefähr 300 Fuss hoch sein wird. Weshalb erschweren (obstract) sie dieses Programm? Was ist ihr Schaden dabei? Die Menschen kommen jetzt schon aus der ganzen Welt, um Mayapur zu sehen und der Sankirtan Bewegung zu folgen. Wenn nun etwas noch Anziehenderes gemacht würde, würden noch mehr Menschen kommen. Was ist also deren triftiger Einwand? Natürlich können sie selber all dies nicht machen, das ist weit über deren Möglichkeiten, aber, wenn jemand anders so was tut, weshalb sollten sie dann neidisch werden und versuchen, den Plan zu verhindern?

Sie werden als sehr enge Gefährte von Eurer Heiligkeit betrachtet, d.h., wenn ihr sie liebenswerter Weise bitten würden, diesen Plan nicht zu verhindern, wäre das sehr nett von ihnen. Mein Programm läuft bis Mitte August 1976, in Europa und Amerika. In Europa werden wir zwei neue Tempel eröffnen, einen in Athen, Griechenland, und einen in Korsika, einer französischen Insel. Eine weitere gute Neuigkeit ist, dass wir begonnen haben Bücher in kommunistischen Ländern, wie Russland und Jugoslavien zu verkaufen und gelehrte Wissenschaftler schätzen unsere Bücher. Wir haben die Bhagavad-Gita jetzt schon in so viele Sprachen übersetzt, einige davon sind: Englisch, Französisch, Deutsch, Dänisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch und jetzt auch Chinesisch, auch in Russisch wird sie übersetzt. Wir erhalten sehr gute Rückmeldungen, vor allem von Südamerika, da, wo Spanisch und Portugiesisch gesprochen wird.

Im Anhang finden sie unsere neueste Ausgabe der “Back-to-Godhead” Zeitschrift. Ich hoffe, dass dieses Schreiben sie bei guter Gesundheit erreicht.

Ihr wohlmeinender,

[signed]



A.C. Bhaktivedanta Swami

ACBS/pks