DE/BG 12.11
VERS 11
- अथैतदप्यशक्तोऽसि कर्तुं मद्योगमाश्रितः ।
- सर्वकर्मफलत्यागं ततः कुरु यतात्मवान् ॥११॥
- athaitad apy aśakto ’si
- kartuṁ mad-yogam āśritaḥ
- sarva-karma-phala-tyāgaṁ
- tataḥ kuru yatātmavān
SYNONYME
atha — selbst wenn; etat — dies; api — auch; aśaktaḥ — nicht imstande; asi — du bist; kartum — auszuführen; mat — für Mich; yogam — im hingebungsvollen Dienst; āśritaḥ — Zuflucht nehmend; sarva-karma — aller Handlungen; phala — von den Ergebnissen; tyāgam — Entsagung; tataḥ — dann; kuru — tue; yata-ātma-vān — im Selbst verankert.
ÜBERSETZUNG
Wenn du jedoch nicht imstande bist, in diesem Bewußtsein für Mich zu arbeiten, dann versuche, allen Früchten deiner Arbeit zu entsagen und im Selbst verankert zu sein.
ERLÄUTERUNG
Es kann sein, daß man aus gesellschaftlichen, familiären oder religiösen Erwägungen oder aus anderen Hinderungsgründen nicht einmal imstande ist, mit den Tätigkeiten des Kṛṣṇa-Bewußtseins zu sympathisieren. Wenn man sich direkt den Tätigkeiten des Kṛṣṇa-Bewußtseins anschließt, könnten Familienangehörige Einwände erheben, oder es könnten viele andere Schwierigkeiten auftreten. Einem Menschen, der vor diesem Problem steht, wird geraten, die angehäuften Ergebnisse seiner Arbeit für einen guten Zweck zu spenden. Die vedischen Schriften beschreiben in diesem Zusammenhang viele Vorgänge. Es gibt verschiedene Opfervorgänge für den Vollmondtag, und es gibt besondere Zeremonien, bei denen man die Ergebnisse seiner vergangenen Arbeit verwenden kann. So kann man allmählich auf die Ebene des Wissens erhoben werden. Manchmal sieht man auch, daß jemand, der an den Tätigkeiten des Kṛṣṇa-Bewußtseins nicht interessiert ist, einem Krankenhaus oder einer anderen sozialen Einrichtung Geld spendet und so den schwerverdienten Früchten seiner Arbeit entsagt. Auch dies wird hier empfohlen, denn wenn man sich darin übt, auf die Früchte seiner Arbeit zu verzichten, ist es sicher, daß man allmählich seinen Geist läutert, und auf dieser geläuterten Stufe des Geistes wird man in der Lage sein, Kṛṣṇa-Bewußtsein zu verstehen. Natürlich ist Kṛṣṇa-Bewußtsein nicht von irgendeiner anderen Erfahrung abhängig, denn Kṛṣṇa-Bewußtsein allein genügt, um den Geist eines Menschen zu läutern; aber wenn man sich aus irgendwelchen Gründen nicht in der Lage sieht, sich dem Kṛṣṇa-Bewußtsein zuzuwenden, kann man versuchen, den Ergebnissen seiner Handlungen zu entsagen. So gesehen, können auch sozialer Dienst, Dienst an der Gemeinde, an der Nation, Opfer für das Vaterland usw. annehmbar sein, mit dem Ziel, eines Tages auf die Stufe reinen hingebungsvollen Dienstes zum Höchsten Herrn zu gelangen. In der Bhagavad-gītā (18.46) finden wir die folgende Aussage: yataḥ pravṛttir bhūtānām: Wenn man sich dazu entschließt, für die höchste Ursache Opfer darzubringen, wird man, selbst wenn man nicht weiß, daß die höchste Ursache Kṛṣṇa ist, durch diesen Vorgang des Opfers allmählich zu der Einsicht gelangen, daß Kṛṣṇa die höchste Ursache ist.