DE/BG 14.19
VERS 19
- नान्यं गुणेभ्यः कर्तारं यदा द्रष्टानुपश्यति ।
- गुणेभ्यश्च परं वेत्ति मद्भावं सोऽधिगच्छति ॥१९॥
- nānyaṁ guṇebhyaḥ kartāraṁ
- yadā draṣṭānupaśyati
- guṇebhyaś ca paraṁ vetti
- mad-bhāvaṁ so ’dhigacchati
SYNONYME
na — kein; anyam — anderer; guṇebhyaḥ — als die Eigenschaften; kartāram — Ausführender; yadā — wenn; draṣṭā — ein Seher; anupaśyati — sieht richtig; guṇebhyaḥ — auf die Erscheinungsweisen der Natur; ca — und; param — transzendental; vetti — weiß; mat-bhāvam — zu Meiner spirituellen Natur; saḥ — er; adhigacchati — wird erhoben.
ÜBERSETZUNG
Wenn jemand wirklich erkennt, daß in allen Handlungen niemand anders als diese Erscheinungsweisen der Natur tätig sind, und weiß, daß der Höchste Herr transzendental zu diesen Erscheinungsweisen ist, erreicht er Meine spirituelle Natur.
ERLÄUTERUNG
Man kann alle Einflüsse der Erscheinungsweisen der materiellen Natur transzendieren, einfach indem man sie in der Gemeinschaft geeigneter Seelen richtig verstehen lernt. Der wahre spirituelle Meister ist Kṛṣṇa, und Er offenbart Arjuna hier dieses spirituelle Wissen. Ebenso müssen wir diese Wissenschaft der Erscheinungsweisen der Natur von denen erlernen, die völlig Kṛṣṇa-bewußt sind. Ansonsten wird man in seinem Leben in die Irre gehen. Durch die Unterweisung eines echten spirituellen Meisters kann ein Lebewesen seine spirituelle Stellung, seinen materiellen Körper und seine Sinne verstehen; es kann verstehen, wie es gefangen ist und wie es im Bann der materiellen Erscheinungsweisen der Natur steht. Das Lebewesen ist hilflos, da es sich in der Gewalt der Erscheinungsweisen befindet, doch wenn es seine wahre Stellung versteht und sich in der Folge dem spirituellen Leben zuwendet, kann es auf die transzendentale Ebene gelangen. Eigentlich ist es nicht das Lebewesen, das die verschiedenen Handlungen ausführt. Es ist gezwungen zu handeln, weil es sich in einem bestimmten Körper befindet, der von einer bestimmten Erscheinungsweise der materiellen Natur gelenkt wird. Ohne die Hilfe einer spirituellen Autorität kann man nicht verstehen, in welcher Lage man sich eigentlich befindet. Durch die Gemeinschaft mit einem echten spirituellen Meister kann man seine wahre Stellung erkennen, und durch diese Erkenntnis kann man sich auf die Ebene erheben, wo man fest im Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert bleibt. Ein Mensch im Kṛṣṇa-Bewußtsein steht nicht im Bann der materiellen Erscheinungsweisen der Natur. Es wurde bereits im Siebten Kapitel erklärt, daß jemand, der sich Kṛṣṇa ergeben hat, von den Einwirkungen der materiellen Natur befreit ist. Für jemanden, der in der Lage ist, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, läßt der Einfluß der materiellen Natur allmählich nach.