DE/BG 5.23

Śrī Śrīmad A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda


VERS 23

शक्नोतीहैव यः सोढुं प्राक्शरीरविमोक्षणात् ।
कामक्रोधोद्भवं वेगं स युक्तः स सुखी नरः ॥२३॥


śaknotīhaiva yaḥ soḍhuṁ
prāk śarīra-vimokṣaṇāt
kāma-krodhodbhavaṁ vegaṁ
sa yuktaḥ sa sukhī naraḥ


SYNONYME

śaknoti — ist imstande; iha eva — im gegenwärtigen Körper; yaḥ — derjenige, der; soḍhum — zu erdulden; prāk — bevor; śarīra — den Körper; vimokṣaṇāt — aufgebend; kāma — Begierde; krodha — und Zorn; udbhavam — entstanden aus; vegam — Dränge; saḥ — er; yuktaḥ — in Trance; saḥ — er; sukhī — glücklich; naraḥ — Mensch.


ÜBERSETZUNG

Wenn jemand, bevor er den gegenwärtigen Körper aufgibt, lernt, dem Drang der materiellen Sinne zu widerstehen und die Macht von Lust und Zorn zu bezwingen, befindet er sich in einer sicheren Stellung und lebt glücklich in dieser Welt.


ERLÄUTERUNG

Wenn man auf dem Pfad der Selbstverwirklichung stetig fortschreiten will, muß man versuchen, die Dränge der materiellen Sinne zu beherrschen. Es gibt den Drang des Redens, des Zornes, des Geistes, des Magens, des Genitals und der Zunge. Wer fähig ist, die Dränge all dieser verschiedenen Sinne wie auch den Geist zu beherrschen, wird gosvāmī oder svāmī genannt. Solche gosvāmīs führen ein streng beherrschtes Leben und gehen den Drängen der Sinne ganz aus dem Weg. Wenn materielle Wünsche nicht befriedigt werden, erzeugen sie Zorn, und so werden der Geist, die Augen und die Brust erregt. Deshalb muß man sich darin üben, die Sinne zu beherrschen, bevor man den materiellen Körper aufgibt. Wer dazu fähig ist, wird als selbstverwirklicht angesehen, und er ist glücklich in diesem Zustand der Selbstverwirklichung. Es ist die Pflicht des Transzendentalisten, mit aller Kraft zu versuchen, Lust und Zorn zu beherrschen.