DE/BG 6.3
VERS 3
- आरुरुक्षोर्मुनेर्योगं कर्म कारणमुच्यते ।
- योगारूढस्य तस्यैव शमः कारणमुच्यते ॥३॥
- ārurukṣor muner yogaṁ
- karma kāraṇam ucyate
- yogārūḍhasya tasyaiva
- śamaḥ kāraṇam ucyate
SYNONYME
ārurukṣoḥ — jemand, der gerade mit yoga begonnen hat; muneḥ — des Weisen; yogam — das achtfache yoga-System; karma — Arbeit; kāraṇam — der Weg; ucyate — man sagt, es sei; yoga — achtfacher yoga; ārūḍhasya — von jemandem, der erreicht hat; tasya — sein; eva — gewiß; śamaḥ — Beendigung aller materiellen Tätigkeiten; kāraṇam — der Weg; ucyate — man sagt, es sei.
ÜBERSETZUNG
Einem Neuling im achtfachen yoga-System wird Arbeit als Weg empfohlen, und die Einstellung aller materiellen Tätigkeiten gilt als Weg für denjenigen, der im yoga bereits fortgeschritten ist.
ERLÄUTERUNG
Der Vorgang, sich mit dem Höchsten zu verbinden, wird yoga genannt. Yoga kann mit einer Leiter verglichen werden, mit deren Hilfe man die höchste spirituelle Verwirklichung erreichen kann. Diese Leiter beginnt bei der niedrigsten materiellen Lebensstufe und führt das Lebewesen bis hin zur vollkommenen Selbstverwirklichung im reinen spirituellen Leben. Die verschiedenen Sprossen der Leiter werden nach den verschiedenen Graden des spirituellen Fortschritts benannt, und sie werden in drei Teile unterteilt, nämlich in jñāna-yoga, dhyāna-yoga und bhakti-yoga; die Leiter an sich aber heißt immer yoga. Der Anfang der Leiter wird als yoga-rurukṣu-Stufe bezeichnet und die höchste Sprosse als yogārūḍha.
Was das achtfache yoga-System betrifft, so muß man am Anfang, um in Meditation zu versinken, regulierenden Prinzipien folgen und sich in verschiedenen Sitzstellungen üben (die alle mehr oder weniger körperliche Übungen sind); diese anfänglichen Stufen gelten als fruchtbringende materielle Tätigkeiten. All diese Tätigkeiten führen letztlich zu vollkommener geistiger Ausgeglichenheit, so daß man seine Sinne beherrschen kann. Wenn man den Vorgang der Meditation vollendet beherrscht, beendet man alle störenden Einflüsse des Geistes.
Ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch jedoch befindet sich von Anfang an auf der Ebene der Meditation, weil er immer an Kṛṣṇa denkt. Und da er ständig im Dienste Kṛṣṇas beschäftigt ist, hat er zweifellos alle materiellen Tätigkeiten beendet.