DE/Prabhupada 0534 - Versucht nicht Krischna auf künstliche Weise zu sehen
Radhastami, Srimati Radharani's Appearance Day -- London, August 29, 1971
Prabhupāda: Wir müssen den Fußspuren der Gosvāmīs folgen, um in Vṛndāvana, oder in unserem Herzen, nach Kṛṣṇa und Rādhārāṇī zu suchen. Das ist der Prozeß von Chaitanya Mahāprabhus bhajanas: Gefühle des Getrenntseins, vipralambha, vipralambha-sevā. So wie Chaitanya Mahaprabhu, wegen seiner Gefühle der Getrenntheit von Kṛṣṇa, fiel er ins Meer. Er kam aus seinem Ruheraum, oder seinem Schlafzimmer, und ging hinaus, mitten in der Nacht. Niemand wusste wohin er gegangen war, also suchten sie nach ihm. Dieser Prozeß des hingebungsvollen Dienstes wird von Chaitanya Mahāprabhu gelehrt. Das ist nicht einfach: "Wir haben Kṛṣṇa, oder Rādhārāṇī, während des rāsa-līlā gesehen." Nein, nicht so. Fühlt die Trennung. Je mehr ihr die Abwesenheit Kṛṣṇas fühlt, desto mehr solltet ihr verstehen, dass ihr Fortschritt macht. Versucht nicht Kṛṣṇa auf künstliche Weise zu sehen. Schreitet in euren Gefühlen der Trennung voran. Dann wird es perfekt sein. Das sind die Lehren Lord Chaitanyas. Weil wir Kṛṣṇa m it unseren materiellen Augen nicht sehen können. Ataḥ śrī-kṛṣṇa-nāmādi na bhaved grāhyam indriyaiḥ (CC Madhya 17.136). Mit unseren materiellen Sinnen können wir Kṛṣṇa nicht sehen, wir können nichts über seinen Namen hören. Doch, sevonmukhe hi jihvādau. Wenn ihr euch dem Dienst des Herrn widmet... Wo beginnt der Dienst? Jihvādau. Der Dienst beginnt bei der Zunge. Nicht bei den Beinen, Augen oder Ohren. Er beginnt bei der Zunge. Sevonmukhe hi jihvādau. Wenn ihr den Dienst mit der Zunge beginnt... Wie? Chantet Hare Kṛṣṇa. Benutzt eure Zunge. Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare, Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare. Und nehmt Kṛṣṇa prasādam zu euch. Die Zunge hat zwei Aufgaben. Sprache zu artikulieren, Hare Kṛṣṇa, und prasādam zu euch zu nehmen. Durch diesen Prozeß werdet ihr Kṛṣṇa erkennen.
Devotee: Haribol!
Prabhupāda: Versucht nicht Kṛṣṇa zu sehen. Ihr könnt Kṛṣṇa nicht mit euren materiellen Augen sehen. Und mit euren materiellen Ohren könnt ihr ihn auch nicht hören. Berühren könnt ihr ihn auch nicht. Doch wenn ihr eure Zunge im Dienste des Herrn verwendet, dann wird er sich euch zeigen: "Hier bin ich." Das ist es was wir wollen. Also fühlt die Trennung von Kṛṣṇa, genau wie Rādhārāṇī, wie Lord Chaitanya es uns lehrt. Und verwendet eure Zunge im Dienste des Herrn. Dann werdet ihr Kṛṣṇa eines Tages, wenn ihr so weit seid, von Angesicht zu Angesicht sehen.
Vielen Dank.